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Wo wachsen wir hin? – Das Dogma des Wachstums

Wo wachsen wir denn hin? Immer höher immer weiter immer schneller. Kann es wirklich so weiter gehen? Alles in der heutigen Wirtschaftswelt ist auf Wachstum ausgelegt. Jedes Jahr muss ein mehr an Wachstum erreicht werden. Dies braucht man für steigende Löhne, Energiekosten, gestiegene Transportkosten, Reparaturen, Instandsetzungen, Neuanschaffungen und natürlich auch um den Gewinn zu maximieren. So sieht die Welt des Unternehmers aus. Aber wie sieht die Welt der Arbeitnehmer aus? Unsere Löhne steigen seit Jahren nicht mehr in dem Maße wie unsere Ausgaben. Zusatzbeiträge bei der Krankenkasse, Praxisgebühren, 30 % höhere Kosten für die Energiewende, Versicherungsbeiträge, der Euro, Tabaksteuer, Mehrwertsteuererhöhung, Sprit und Lebensmittel. Die Liste lässt sich beliebig erweitern, aber was ist die Konsequenz daraus? Der Betrag, der uns zur freien Verfügung bleibt, sinkt, trotz leicht steigender Löhne immer weiter.

Deswegen sollten wir das Dogma des Wachstums hinterfragen und uns auf die Suche nach Alternativen machen.Für mich sind Begriffe wie Minimalismus, Nachhaltigkeit, Urban Gardening, Achtsamkeit, Konsumkritik und die Netz-Szene in diesem Bereichen zu einer Quelle geworden, die mir vor Augen hält, dass gedankenloses Konsumieren aufhören muss und die Alternativen schon in greifbarer Nähe sind. Wir können die Welt zwar nur im kleinen Verändern, aber hat Veränderung nicht immer so angefangen?
Die Geschäftsphilosophie der Premium Cola ist auch ein Beispiel für diese Alternative. Was passieren kann, wenn Afri Cola das Rezept ändert und eine kleine Gruppe gerne bei dem originalen Geschmack bleiben möchte, lässt sich in ein paar Sätzen nicht beschreiben. Bei diesem System hat jeder in der Kette ein Mitbestimmungsrecht, es gibt Quersubventionen für klein Abnehmer durch Anti-Mengen-Rabatte und ehrliche Bezahlung. Hier findet Ihr einen Vortrag des Gründers der Premium Cola der uns mitnimmt von der Idee zur Umsetzung. Mehr wie 10 Jahre erfolgreiches Bestehen am Markt zeigen, dass es durchaus möglich ist, andere Wege zu gehen.
Ein anderes Beispiel ist die Teekampagne. Das Prinzip hier ist, große Mengen von einem einzelnen Produkt abzunehmen, und so früh wie möglich in der Kette abzugreifen, dass Rabatte an die Konsumenten weitergegeben werden können. So entstehen, faire Bezahlungen, hervorragende Bio Qualität und ein guter Preis für den Endkunden. Auch hierzu habe ich ein kleines Video im Netz gefunden. Ich möchte hier nicht weiter auf die beiden Ansätze eingehen, weil es zu diesen Themen schon viele Presse, Blog und Print Artikel gibt. Ich möchte durch den Blog Post niemand annimieren diese Produkte zu kaufen, es geht mir nur darum Alternativen, aufzuzeigen.

Welche Firmen / Produkte / Szenen fallen euch noch ein? Was sind Alternativbewegungen zum Dogma des Wachstums. Teilt eure Ansichten und Fundstücke in den Kommentaren.

Nachtrag: auf Finnsland.net findet ihr auch ein Video zum Thema Premium Cola und einen ganzen Artikel noch dazu. Viel Spaß beim weiterlesen und schauen – Michael

 

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„Mit dem aufräumen, bin ich durch“ – wirklich?

Der Satz kam mir am letzten Samstag über die Lippen, bei unserem ersten Minimalismus Bloggertreffen, über die Lippen, aber so richtig verdaut, ist er noch nicht.
Bin ich wirklich fertig? Oder stehe ich auf dem Sprung zu einer neuen Ebene? Oder habe ich sogar Angst vor den nächsten Schritten? Fragen über Fragen, aber nun der Reihe nach.
Ich bin im letzten Jahr so einiges losgeworden: 2000 Cds, Kleidung, mehr wie 150 Bücher, habe den Keller ausgemistet und meine PC Dateien aufgeräumt.
Für viele tritt nun etwas ein, was wie eine Prüfung verstanden werden kann – Ernüchterung!
Jetzt hat man die Mühe auf sich genommen, reduziert und minimalisiert, aufgeräumt, Platz geschaffen und geordnet. Aber was ist der Lohn und wie geht es weiter? In vielen Blogs im amerikanischen wird dann das folgenden Mantra wiederholt – freu dich an den leeren Flächen, Ruhe durch weniger Ablenkung! Glück durch Raumgestaltung. Meiner Meinung nach, ist das vollkommen übertrieben. Natürlich ist das Reduzieren & Ausmisten von Gegenständen der Anfang des Minimalismus, aber für die meisten Menschen ist dies leider auch schon das Ende. Sie verharren als Zen-Raumgestalter mit dem Credo – weniger ist mehr. Aber führt ein Container voller entrümpelungs Ballast und ein bisschen Glückskeks-Philosophie zum Ziel? Meine Antwort: ein klares Nein!
Wo führt das Ganze denn sonst hin? Wir werden zu Asketen reduziert auf eine Schüssel, ein Meditationskissen hinter Klostermauern auf der Suche nach unserem Glück? Das kann für einige der Weg sein, aber nicht für alle. Die Suche nach dem Sinn hat uns zu einem Lebensstil geführt, der dem Konsum entgegentritt.
Die Antwort, wie es weiter geht, kann nur jeder für sich selbst beantworten. Aber nachdem die Wohnung und Lebensbereiche wie Ernährung, Sport, Arbeit, gesellschaftliche Interaktion abgefrühstückt worden sind, geht es nach innen. Das innen folgt dem Außen und umgekehrt.
Minimalismus ist ein individueller Weg und je mehr Menschen ihn leben, darüber schreiben und sich in Gruppen zusammenfinden, wird eine Gegenbewegung wachsen.
Wie sieht Deine Antwort aus? Was kommt nach dem Reduzieren der Wohnung? Wo stehst du gerade und fühlst du ähnlich wie ich?

 

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Bloggertreffen – Tradition beginnt

In Köln ist es so, dass alles was 3-mal stattgefunden hat Tradition ist. Den Anfang, dafür dass unsere Treffen Tradition werden, haben wir am letzten Wochenende in Köln gelegt. Wir waren uns alle einig, dass dies nicht das letzte Treffen sein wird und es nächstes Jahr in größerem Rahmen weiter gehen wird.

Ein strahlendes Herbstwochenende mit Temperaturen von über 20° hat uns ein tolles Treffen bereitet. Die Stadtführung und das alternative Rahmenprogramm wurden einfach mal gekippt und so gab es am Rande des Treffens die Möglichkeit in Skater Subkulturen, indische Genüsse und Biergartenatmosphäre einzutauchen. Ich hatte so unglaublichen Spaß an dem Austausch, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Minimalismus ist so viel mehr, wie ausmisten und reduzieren. Es gibt so viele Schnittmengen und doch unterschiede. Ich werde in nächster Zeit mehr experimentieren, do it yourself Ratgeber entdecken, mich mehr mit den Themen Nachhaltigkeit, Bio, Umwelt auseinandersetzen und Artikel zu festen Tagen online stellen. Ich habe mich besonders über unsere 2 Besucherinnen gefreut, die trotz der Kurzfristigkeit ihren Weg zu uns ins Café Feynsinn gefunden haben. Ich danke euch allen für das tolle Wochenende und den offenen und herzlichen Austausch, es kommt mir wirklich so vor als wäre das Treffen ein Wiedersehen gewesen und nicht das erste seiner Art. Ich freue mich auf viele weitere und darauf wie sich diese Sache weiter entwickelt.

Schaut euch doch die Eindrücke von Frau Ding Dong & Finnsland auch einmal an.

 

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Minimalismus & mehr Live erleben – Sonntag 21.10 Café Feynsinn Köln 11 Uhr

Liebe Leser, Blogger, Freunde und Weggefährten. Am kommenden Sonntag gibt es ein Meet & Greet mit einigen Bloggern in Köln ab 11:00 im Café Feynsinn in Köln. Wir treffen uns an diesem Wochenende um uns gegenseitig kennenzulernen und mehr über andere Blogger / Ihren Lebensstil und Minimalismus zu lernen. Mit aabei sein werden Frau Ding Dong, Finnsland, Die Entdeckung der Schlichtheit , Zen Monkey und ich.

Ich freue mich wahnsinnig auf den direkten Austausch mit den anderen. Wie hat es jemand bei der Vorbereitung zum Treffen so gut formuliert: Wir lesen uns alle gegenseitig, warum sollten wir uns dann nicht treffen!

Wenn Ihr vorhabt zu kommen, dann schreibt doch bitte einen Kommentar, dass wir die Anzahl abschätzen können. Ich werde den Blogbeitrag noch mit ein paar Links ergänzen, sobald die Beiträge auf den anderen Seiten auch online sind.

Frau Ding Dong –> Ich, Du & die Anderen

Der Schlichte –>; Ankündigung zum Treffen

Finnsland –>; Blogbeitrag zum Treffen

Ich freue mich auf euch.

Michael

Sonntag 21.10 Café Feynsinn Köln

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Der Flow der Zombies – ferngesteuerter Arbeitsweg

Jeden Morgen finde ich mich in einem Horror Film wieder. Ich sehe Menschen mit ausdruckslosen Gesichtern, die wie ferngesteuert durch die Welt laufen. Ich arbeite nicht als Assistent am Set eines Horrorfilms, ich Pendel zur Arbeit wie Millionen andere auch.
Bei vielen Menschen setzt beim Pendeln sogar das Aufzug Gen aus. Dies ist der Reflex, dass alle nach kurzer Zeit auf den Boden starren, weil sich die Blicke im innenseitig verspiegelten Aufzug zwangsläufig treffen müssen. Wenn hier noch der Trio Klassiker, du siehst, mich nicht, ich seh dich nicht, greift ist es unter Pendlern ein Zen Mantra. Ich sehe dich, lass los, sehe durch dich hindurch, erkenne dein Wesen, du bist Pendler wie ich und bist mit dem Kopf nicht da.
Den apathischen Zustand dieser Spezies Zombie Sapiens, erkennt man, wenn sie aus dem Zustand heraus gerissen werden. Die Frage, ob dies der richtige Zug sei oder welches Buch der Zombie gerade liest, dringt erst nach 5 Sekunden zu im durch und eine Antwort braucht genau so lange.
Irgendwann öffnen sich die Türen des RE am Bahnhof, Menschen strömen die Treppen herunter, als ob es etwas umsonst gibt und nur die ersten 20 etwas bekommen können. Sommerschlussverkauf ist ein Witz gegen dieses Gedränge. Kaum einer nimmt Rücksicht, jeder geht auf seiner eigenen Ideallinie zum nächsten Bestimmungsort.

Ich fühle mich da manchmal wie der Aufgeweckte zwischen den Schläfern. Ich bin im Moment, erlebe Sonnenaufgänge, schöne Bäume am Wegrand und genieße die Zeit im direkten Moment.
Fragt doch heute auf dem nach Hause jemanden nach dem Weg oder seinem Buch und lockerst damit seine Heimfahrt etwas auf!
Wie nehmt Ihr denn euch als Pendler und die anderen wahr?

Und der Bezug zum Blog? – Minimalismus heißt – bewusstes Erkennen ohne Ablenkung. Im Jetzt sein