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Wenn der Paketbote 3x klingelt

Oder: Selbsttherapie eines online Bestellers. Letzte Woche ist es wieder passiert, ich habe Kaffee online bestellt. Ich habe wirklich kaum noch Kaffee zu Hause gehabt und es war nötig für Nachschub zu sorgen. Macht mich diese online Bestellung nun weniger minimalistisch?

Einen Tag später ist die Bestellung in der Packstation angekommen. Das sind diese anonymen Fächerkästen auf dem Weg nach Hause bei denen man seine Post mit HandyTan + Karte 24h am Tag entnehmen kann. Wie ich gerade dieses Päcken nach Hause trage, frage ich mich ob ich diesen Café nicht zuletzt auch in einem Supermarkt gesehen habe. Aber lag der wirklich um die Ecke? Und war es der gleiche Preis? Meine Gedanken ziehen weitere Kreise und mir kommt wieder diese tolle Rösterei in Köln in den Sinn, die Bio & Faitrade Café zu einem annehmbaren Preis herstellt und vertreibt. Ich wollte schon längst einmal dort gewesen sein, um mich durch die 3-4 Sorten zu probieren und eine Entscheidung zu treffen.

Zu Hause angekommen packe ich den Café aus, fülle ihn um und statte der Rösterei einen virtuellen Besuch ab um Öffnungszeiten, Preise, und weitere Informationen in Augenschein zu nehmen. Da gehe ich das nächste Mal hin höre ich mich spontan Murmeln und dann entdecke ich,die online Bestellmöglichkeit.

Was nun? Auf gut Glück Café kaufen der vielleicht nicht schmeckt oder den Weg in kauf nehmen? Ich wiege ab. Was ist Nachhaltiger? Mit der Bahn in die Stadt vs. beim alten Café zu bleiben. Der Ausweg aus der Krise schießt mir in den Sinn. Ich wandre aus und werde Café Bauer, eigene Plantage, keine Kinderarbeit, Sonne.

Kaufentscheidungen sind keine einfache Sache mehr für mich. Wo ziehe ich die Grenze. Welcher Preis für welche Produktionsbedingungen, wie viel Zeit für den Einkauf. Was bin ich bereit für den Versand zu bezahlen und kann ich es verantworten Pakete zu bekommen die mir von Menschen gebracht werden die 5 Euro netto die Stunde dafür bekommen.

Dann ist da noch die Sache mit dem Verpackungsmüll, das abwägen von Alternativen und direkten Versorgungsmöglichkeiten vor Ort. Wie sehen eure Kaufentscheidungen online aus? Seid Ihr auch manchmal hin und her gerissen oder bestellt Ihr noch auf Teufel komm raus?

Auch wenn der Einkauf für mich dadurch definitiv nicht einfacher geworden ist, kann ich mit Bestimmtheit eines sagen: Er ist bewusster geworden.

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Chaos unterm Schreibtisch

Diese Woche hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich habe mich dem Chaos unter und hinter meinem Schreibtisch gestellt. Nicht dass es völlig unordentlich wäre, aber ich wollte diese Baustelle nun endlich lösen.Nachdem ich mir einen Überblick verschafft habe, musste ich wieder an meinen Artikel „minimalistisch Wohnen – Teil 1 – der Schreibtisch“ denken, in dem ich mich über die beliebte Kategorie in amerikanischen Blogs auslasse. Aber selbst bei einem Minimalisten gibt es dieselben Baustellen wie bei jedem anderen Schreibtisch, außer man schafft diesen komplett ab. Kommen wir aber nun zur Bestandsaufnahme meines persönlichen Schreibtischs. Obwohl ich schon einiges an überflüssigen Gadgets losgeworden bin, gibt es immer noch einige Kabel, die ich aktuell brauche.Darunter finden sich:

– Laptop Stromkabel
– Boxen Stromkabel
– Kabel von den Boxen zum PC
– Kabel von einer Box zur anderen
– Druckerkabel zum PC
– Stromkabel des Druckers
– Kabel von der Dose zum Router
– Kabel vom Router zum Strom
– Patchkabel vom Router zur AirPort Express
– Stromkabel der AirPort Express

Außerdem gibt es einige Kabel, die ich nur temporär brauche, die aber das Chaos perfekt machen. Ladekabel fürs Handy, USB Kabel zum Mikro, zum Mischpult und zum CardReader (für meine alte DigiCam). Nachdem diese Aufzählung nun komplett ist, könnt Ihr euch vorstellen, dass dies zu einem nicht unerheblichen Wirrwarr unterhalb und hinter meinem 1,2-m-Schreibtisch geführt hat. Nach dieser gnadenlosen Bestandsaufnahme kommen wir nun zur Lösung des Problems.

Für die Lösung meines Problems habe ich 2 Boxen benutzt, in denen man seine Stromleiste verstecken kann und die auch Platz für größere Netzteile und Kabel bieten. Für den Schreibtisch habe ich mir noch ein paar Kabelhalter besorgt, damit das Stormkabel nicht immer vom Schreibtisch verschwindet, wenn ich den Laptop mitnehme. Ein paar Kabelbinder fassen noch die Kabel zusammen, die in die gleiche Richtung verlaufen.

Wie sieht es unter euren Schreibtischen aus? Was macht Ihr, um dem Chaos Herr zu werden? Flüchtet Ihr in das nächstgelegene Café mit W-LanZugang oder stellt Ihr euch auch eurem Chaos.

Nachtrag: Aufgrund der regen Kommentare möchte ich hier noch 2 Bilder posten. Bei mir sind die Boxen auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss, ich werde noch ein paar Kabel kürzen und in die richtige Richtung bewegen. Die Boxen waren mir dafür schonmal eine gute Hilfe

Schreibtisch top

 

Schreibtisch bottom

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Adieu – private Bar

Gestern Abend mit dem neuen Lohn auf dem Konto habe ich mich hingesetzt und bei diversen online Händlern meine Heimbar bestückt. Aber bevor ich auf Senden gedrückt habe, wollte ich noch einmal alles hinterfragen. Was mache ich denn da? Ich bin doch Minimalist? Ist der Wunsch, eine perfekte Heimbar aufzubauen wirklich damit vereinbar? Ist es ein Hobby von mir Semi-Pro Bartender zu werden, oder nur eine fixe Idee, die sich mit der Zeit verselbstständigt hat?

Also habe ich etwas tiefer in mich reingehört und dann ist mir etwas eingefallen, was mal ein früherer Arbeitskollege zu mir gesagt hat. Wenn ich ein Regal für ein Geschäft kaufen will, gehe ich zu einem Schreiner, und wenn dieser Schreiner eine Brille braucht, dann kommt er zu mir. Es gibt für alles Profis, die schneller, besser und effizienter sind. Nutze alsodie Experten, damit sich der Kreislauf schließt.

Dann habe ich mir die Frage gestellt, wo ich gerne Cocktails trinke. Die Antwort war ganz klar, in einer guten Bar, mit einem professionellen Bartender, der weiß, wovon er spricht, sich im Hintergrund hält und ab und zu eine gute Geschichte zu einem Drink erzählen kann. Und die Antwort war da. Ich brauche zu Hause keine Semi Bar mit Spirituosen und Utensilien, die, wenn alles perfekt sein sollte, einige Hundert Euro kosten.

Wenn mir nach einem guten Cocktail sein sollte, gehe ich zu einem Profi.Und wenn er eine Brille braucht, sollte er zu meinem alten Arbeitskollegen gehen.

Ich habe gleich heute Morgen mein bestes Cocktailbuch eingepackt um es jemandem zu schenken, der den Wunsch der eigenen Bar noch nicht aufgegeben hat. Die restlichen Utensilien & Gläser werde ich nach und nach an Bekannte, Verwandte und Freunde weggeben.

An dieser Stelle möchte ich noch betonen, dass ein maßvoller Umgang mit Alkohol sehr wichtig ist und sich jeder, der regelmäßig etwas trinkt, fragen solle, ob er das braucht und damit etwas anderes kompensiert, oder ob es unter die Kategorie unregelmäßiger bedachtvoller Genuss fällt.

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Perspektive wechseln

Manchmal ist man in einer Situation so festgefahren, dass man nicht mehr weiterkommt. Es fehlt einem an Konzentration, Übersicht, dem einen Geistesblitz oder vielleicht auch nur der nächste Schritt um ein Projekt oder persönliches Vorhaben voranzubringen. In so einem Moment kann es hilfreich sein einfach die Perspektive zu wechseln. Und damit meine ich nicht die Sicht auf die Dinge, die um einen liegen.

Wenn ich einen neuen Post für den Blog schreiben möchte, kommt es immer wieder vor, dass ich vor einer leeren Textseite sitze und nicht mehr weiter weiß. Die Gedanken kreisen immer wieder um ein Stichwort oder eine Idee, aber die Sätze wollen einfach nicht auf der Tastatur landen. In diesem Fall mache ich mir immer ein paar Notizen, dass der Grundgedanke nicht weg ist, und beschäftige mich, für eine Weile, nicht mehr damit.

Wenn unsere Gedanken zu sehr auf die Lösung fokussiert sind, finden wir sie garantiert nicht. Jeder, der auf der Arbeit in Besprechungen sitzt, kennt das Phänomen. Der Chef fordert alle auf, etwas Konstruktives zur Lösung beizutragen, aber man ist geistig wie gelähmt. Nach dem Meeting, vielleicht beim Mittagessen kommen dann diese „Ich hätte ja xyz sagen können“ Gedanken. Wenn es die Situation zulässt, wechsle in diesem Moment einfach den Raum oder tue etwas völlig anderes. Wenn es nicht möglich ist, bitte ich um ein bisschen Aufschub oder die Möglichkeit im Meeting Protokoll Dinge zum Thema festzuhalten.

Ein Spaziergang oder eine Nacht zu schlafen, kann Wunder bewirken. Unser Gehirn setzt, ohne dass wir uns konkret mit unserem Problem beschäftigen, die Puzzleteile zusammen und wir bekommen das Ergebnis durch einen Geistesblitz präsentiert. Für diesen Fall ist es immer gut etwas zu schreiben dabei zu haben. Für viele von euch wird es das Handy sein, als erstes Mittel der Wahl. Bei mir ist es das meist auch, aber ich habe auch sehr gerne ein Notizbuch dabei, um Gedanken direkt festzuhalten. Das kann in der Bahn sein, oder im Supermarkt, wichtig ist nur, dass der Gedanke nicht verloren geht.

Wie verhaltet Ihr euch in festgefahrenen Situationen. Was hilft euch? Raus aus der Situation oder eine spezielle Technik, wie eine Mindmap?

 

 

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Das will ich auch haben

Vor Kurzem hat sich ein Arbeitskollege ein iPad gekauft. Und schon war es da, dieses leise Gefühl von Neid. Ich würde eher sagen, es war diese klassische Reaktion, die jeder von uns kennt. “Das möchte ich auch haben!” – sagt das Unterbewusstsein mit leisem Ton. Ich möchte diesem Gefühl heute etwas tiefer auf den Grund gehen. Eigentlich brauche ich dieses Elektro Spielzeug nicht, es kann kaum etwas, was mein Handy und Laptop nicht auch kann. Trotzdem hat es die Umwelt oder genauer die Werbung geschafft mir dieses pseudo Bedürfnis bis zu einem gewissen Grad einzuimpfen.

Apple hat seinem Produkt, abseits von Faktoren wie, vernünftiger Verarbeitung, einem einfach zu bedienenden Betriebssystem ein gewisses ­Livestyleattribut hinzugefügt. Viele können den ganz großen Hype um die Produkte aus Cupertino nicht nachvollziehen, ich allerdings schon, weil ich ihm Selbst erlegen war.

Dass man sich mit anderen vergleicht oder misst, ist eine natürliche Verhaltensweise. Wir lernen als Kinder durch Imitieren und der Wettstreit mit anderen ist auch so alt wie die Menschheit an sich. Aber Neid ist an der Stelle wirklich eine Reaktion die nur Probleme verursacht. Wir sollten viel mehr dem anderen die Freude gönnen und selbst für uns prüfen, ob wir wirklich diesen Gegenstand in unserem Leben brauchen. Ein Tipp, der auf vielen Minimalismus Blogs zu finden ist, hat mir auch schon bei vielen spontanen Kaufimpulsen geholfen. Setz einfach alles auf eine Liste für mindestens 30 Tage und schau danach, ob du immer noch so verrückt nach diesem Gegenstand bist. In den meisten Fällen hat sich diese Kauflust dann umgewandelt in ein nice to have.

Wie reagiert Ihr in so einer Situation? Was ist eure Lösungsweg. Und an alle Minimalisten: Hand aufs Herz, Ihr kennt dieses Gefühl ab und zu auch.