Samstags vormittags in Köln. Die Straße ist gepflastert mit Menschen, die Einkaufstaschen neben sich hertragen. Es hat neues Geld gegeben und die Menschen konsumieren auf Teufel komm raus. Bist du schlecht drauf?Dann geh mir deiner besten Freundin shoppen, nach so einem Kaufmarathon geht es dir bestimmt besser. Du bist glücklich, hast dir etwas gegönnt, du freust dich über die neuen Shirts, Hosen, elektronische Gadgets, was auch immer.
Ich denke an Frauen in Bekleidungsläden und leuchtende Augen an den Umkleidekabinen, die stolz neue Dinge präsentieren und Männer, die sich die neusten Blue Ray Player, Hi-Fi Anlagen und Digitalkameras im Elektronik Großmarkt ansehen und dem Impuls nachgeben und sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllen.
Aber sieht so Glück aus? Nicht wirklich!
Man sollte einfach für sich entscheiden, ob man diese Dinge wirklich braucht. Was mir geholfen hat, ist alles auf eine Liste zu setzen. 30 Tage lang hat man nun die Möglichkeit sich Gedanken darüber zu machen, ob man diesen Gegenstand wirklich kaufen möchte oder ob man doch nur ein anderes Bedürfnis damit befriedigen will.
Ein Aufschub des unmittelbaren Kaufimpulses lässt ihn mit der Zeit verblassen. Manche Menschen geben diesem Impuls viel zu schnell nach und kaufen unreflektiert auf Teufel komm raus. Die Kehrseite der Medaille sieht so aus, dass die Befriedigung durch den schnellen Einkauf nur eine kurze Zeit bleibt und sich viele Haushalte verschulden, um mit den aktuellen Trends und Standards mithalten zu können. Die 0%-Finanzierungverlockt viele, sich doch die digitale Spiegelreflex, denFlatscreen Fernseher oder den „besten“ Laptop zu kaufen.
Wer den Drang etwas zu kaufen, damit es ihm besser geht, erst einmal als solchen identifiziert hat, ist schon sehr nah an der Lösung. Er sollte sich dann dem wirklichen Problem stellen und sich nicht der kurzfristigen Ersatzbefriedigung durch Konsum hingeben. Mir ist bewusst, dass dies nur ein Teilaspekt ist und nicht jeder , der von sich sagt, dass er gerne shoppen geht, damit unbewusst andere Probleme verdrängt, aber eine kleine Selbstreflexion ist dieser Aspekt durchaus wert.
Wie sieht es in eurem Leben aus? Kennt Ihr den Shoppingwahn in dieser Form und wie geht Ihr damit um.