Die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie waren in den letzten Wochen wiederholt in den Medien und haben das Thema faire gehandelte Kleidung populärer gemacht. Ich habe mich mit vielen Menschen unterhalten, die zwar von den schlechten Arbeitsbedingungen in Indien, Bangladesch und China, schockiert waren, aber trotzdem beim nächsten Einkauf nicht nach Alternativen suchen wollten.
Ich glaube viele von uns sind zu bequem geworden, wir ruhen uns auf alten Mustern und Konsumgewohnheiten aus, ohne wirklich viel Neues auszuprobieren. Abseits der wenigen Alternativen im Sortiment der etablierten Bekleidungshäuser sind Labels, kleine Läden und Internet Versandhäuser auf der Bildfläche erschienen, die uns eine reiche Auswahl an Bio, Fair Trade und nachhaltig produzierter Kleidung bieten.
Für mich steht fest, dass ich bei Neuanschaffungen darauf achten werde, wie die Kleidung produziert worden ist. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt meinen kompletten Kleiderschrank umzustellen, das ist mir aber angesichts der hohen Kosten und der noch viel zu gut erhaltenen Kleidung, die ich momentan trage, zu viel des Guten. Ich freue mich aber auf den Tag, wenn mein Kleiderschrank zu 100 % aus grüner Mode besteht. Es gibt allerdings noch 2 Kategorien, welche mir Kopfschmerzen bereiten, das sind zum einen Schuhe (klassische Herrenschuhe, Sneaker und Sportschuhe) und Business Kleidung (Anzug, Hemd, Krawatte). Wer in diesem Bereich einige Linktipps für mich bereit hält, kann diese gerne über das Kontaktformular oder direkt via Email an mich senden.
Warum ernähren wir uns nicht zu 100% von Bio Artikeln, setzen auf fairgehandelten Kaffee und grünen Strom. Ich glaube, dass außer dem Aspekt der Trägheit, der Preis der Waren eine große Rolle spielt. Wir sind zwar bereit mehr für diese Artikel auszugeben, aber, wenn die Preise mehr wie 30% von ihren konventionell gefertigten Gegenstücken abweichen, tritt eine gewisse Lähmung ein. Ich meine damit nicht Haute Couture, sondern Basic Bekleidung, wie socken, T-Shirts, Poloshirts und Unterwäsche. Ich bin sehr schnell auf die Seite grundstoff.net gestoßen, die solche Bekleidung zu sehr günstigen Preisen anbietet.
Wir sollten uns dann immer vor Augen führen, wie der Großhandel einkauft. Mehrere 10.000 bis zu 500.000 Jeans werden in einer Order bestellt. Das diese günstiger sein müssen wie kleine Labels die wenige Hundert Hosen (je Style & Größe) ordern, sollte jedem einleuchten. Der Minimalismus Standpunkt, weniger ist mehr, trifft hier wieder voll ins Schwarze. Wenn wir nicht 200 Kleidungsstücke in einem Schrank haben, sondern nur noch die Mode, die uns gefällt, können wir gerne etwas mehr für die einzelnen Teile ausgeben.
Wenn ich nur einem Blog aus dem Bereich grüne Mode folgen würde, dann wäre es bestimmt der von Kirsten Brodde. Verschafft euch einen Überblick, wenn Ihr diesem Blog nicht schon längst folgt: http://www.kirstenbrodde.de
Als weitere Linktipps möchte ich euch noch getchanged.net als online Plattform für Faire Mode und das Modelabel armedangels ans Herz legen.
Wie sind eure Erfahrungen mit grüner Mode?