Wenn ich ein Hobby betreibe, welches einen großen Materialeinsatz, viele Werkzeuge, Gegenstände und spezielle Kleidung benötige, bin ich dann noch Minimalist? Das Thema Hobby und Minimalismus lässt mich in den letzten Tagen einfach nicht mehr los. Vor allem, weil mich eins meiner Hobbys wieder mehr in beschlag genommen hat.
Eins vor Weg. Hobbys sind wichtig. Sie bilden den Ausgleich zur Arbeit, sind eine Tätigkeit, die uns Spaß macht, die uns Kraft gibt, die nur von uns gewählt worden sind, ohne äußere Einflüsse und die, nur uns gehören.
Ich werde hier den Teufel tun und anderen Menschen vorschreiben, wie Sie ihre Hobbys ausgestalten sollen. Aber trotzdem möchte ich euch alle zum Nachdenken anregen, ob es wirklich so viel sein muss, was Ihr für euer Hobby braucht.
1) Brauche ich das wirklich?
Nehmen wir zum Beispiel Laufen. Ich selbst bin aktuell weit davon entfernt mich Läufer zu nennen, habe aber in der Vergangenheit und auch wieder in der nahen Zukunft Nordic Walking betrieben.
In der Rückschau kann ich nur sagen: das was wichtig war sind: A: gute Schuhe und b: Motivation. Alles andere sind Extras. Ich habe weder für den Anfang funktionale Kleidung, Pulsmesser, GPS Handy, Trinkgürtel oder tolle Musik auf dem iPod gebraucht.
Zum Thema funktionelle Kleidung kann ich nur sagen: Ja, es macht einen Unterschied, aber braucht man das wirklich? Für den Anfang? Ich glaube nicht! Wie hat den Rocky trainiert? In Baumwolle ohne magische Fasern, die aktiv belüften und schneller trocken sind, wie man sie aufhängen kann.
2) Wie viel brauche ich denn?
Wenn ich laufen gehe, brauche ich ein paar Schuhe. Nicht eins für den Wald, eins für den Asphalt und eins für die Berge. Wenn ich Yoga mache, brauche ich bequeme Kleidung und vielleicht eine Matte, aber mehr nicht. Motivation und Wille schlägt professionelles Equipment.
3) Kann ich etwas mit anderen Tauschen?
Natürlich geht das bei dem Beispiel mit den Laufschuhen nicht wirklich, aber wenn Ihr gerne näht, kocht, Musik hört, fotografiert, malt, bastelt, könnt Ihr euch mit anderen Menschen austauschen.
Die angenehmen Nebeneffekte. Ihr braucht beide weniger zu kaufen, habt mehr zur Verfügung und könnt euch aktiv über eure Hobbys austauschen, euch Tipps geben, Fortschritte miteinander Teilen und vielleicht euer Hobby gemeinsam ausüben.
4) Gibt es Alternativen?
In meiner Optikerausbildung hatte ich einen Kollegen in der Werkstatt, der wirklich kreativ war, wenn es darum ging, Alternativen zu finden. Es kommt öfter vor, dass Ersatzteile für Fassungen nach einigen Jahren nicht mehr lieferbar sind und man sich etwas einfallen lassen muss.
Er hat es geschafft, ein Federscharnier an einer Brille durch die Spirale eines Kugelschreibers zu reparieren. Ich bin heute noch fasziniert davon.
Auf Hobbys bezogen gibt es ganz viele Dinge im Bereich DIY (do it yourself) die man selbst a) billiger und b) eleganter lösen kann.
Das suchen nach Alternativen und die Umsetzung gibt noch einen zusätzlichen Kick.
5) Kann ich mein Hobby insgesamt minimalistischer ausgestalten?
Ich habe mich immer sehr intensiv mit Musik beschäftigt. Das hat dazu geführt, dass ich früher einer der ersten Audio CD Brenner von Phillips besaß, das Gerät kostete rund 600 Mark und ich war froh einen Rohling unter 2 Mark zu finden. Zu den mehr als 2000 CDs gesellten sich dann noch Mischpult (DJM 500 von Pionier), stabiles Case, Kopfhörer von Sennheiser, gute Boxen und vieles mehr.
Heute sieht es so aus, dass ich mein Streaming Abo besitze. Ein USB Mischpult an meinem Laptop und einen Kopfhörer für unterwegs und einen speziellen für zu Hause.
Meine Boxen für alles (Raum, Fernsehen, PC, etc.) haben keine 90 Euro gekostet und ich bin extrem zufrieden mit dem aktuellen Setup.
Wie kannst du dein Hobby minimaoistischer ausgestalten? Welche Tipps würdest du anderen Menschen geben, deren Hobbys ausufern?