Vor einem Monat habe ich mich von allen Social Media Kanälen getrennt. Darunter waren Pinterest, Twitter, Xing und auch Facebook.
Ich kann heute sagen, dass es ein notwendiger und guter Schritt war, den ich bis heute nicht bereue.
Ich habe darüber auch schon in einem Youtube Video gesprochen und mit Daniel auch eine Podcast Folge zum Thema aufgenommen.
Es tut einfach gut, Morgens nicht mehr als erstes das Handy in der Hand zu haben und auch nicht als letztes Abends weg zu legen, bevor ich schlafen gehe. Es hat mir wieder ein Stück mehr Freiheit gebracht. Wie bin ich nur dahin gekommen, social Media so aktiv zu nutzen, frage ich mich heute. Aber es war, denke ich, ein schleichender Prozess.
Die ersten Tage nach der abstinenz, habe ich mich wirklich gefragt, wofür ich das Smartphone überhaupt noch brauche, so präsent war die Nutzung dieser Netzwerke damit verbunden. Das Handy reduzeirt sich gerade auf, Navi, Whatsapp, fotografieren und telefonieren und, ja, ab und zu auch mal ein Spiel. Ich mache deutlich weniger Fotos das geschiet ganz automatisch. Wenn man sich einmal vor Augen führt, dass ich aktiv nach motiven für Instagram und Facebook ausschau gehalten habe und nach „teilenswerten“ Inhalten gescannt habe, sieht man nun klarer, wie groß der Einfluss der Sozialen Netzwerke gibt.
Das soll jetzt natürlich auch kein Bashing sein. Social Media kann auch positive aApekte habe, wie das Erreichen von mehr Menschen, sowie das einfachere Teilen von schönen Momenten. Die Gegenseite ist Werbung und der Umstand nur eine geschönte perfektere Welt zu sehen, die so, nur in wenigen Momenten besteht, aber nicht den kompletten Alltag eines Menschen zeigen kann. Außerdem ist es ein Stück weit natürlich auch fishing for Compliments.
Wir möchten aber gerne an diese schöne bunte Welt glauben, genauso wie wir glauben wollen, dass es bei einem Minimalisten immer ordentlich ist und diese nur 50 Teile besitzen.
Heute sieht mein Abend anders aus. Ich versuche das Handy bewusst gegen 21:00 weg zu legen und dann wieder ein Buch zu lesen. Nicht wieder ein Sachbuch, sondern einfach mal einen Roman oder etwas autobiographisches. Ich habe mir das vorher teilweise nicht erlaubt! Ich hatte wirklich den Glaubenssatz, dass ich noch etwas „produktives“ schaffen muss.
Interessant waren auch die Reaktionen in meienm Umfeld. Aus Bonn und München bekam ich die Nachfrage, ob es mir gut geht oder etwas passiert sei. Auf der Arbeit hab ich es wohl schon zu oft erzählt, weil ein Kollege meinte… Der Michael ist nicht mehr auf Facebook, aber DAS muss er ja jetzt jedem erzählen.
Außerdem war ich mit Freunden zuletzt essen und nach dem gemeinsamen Selfie war die Verwunderung doch sehr groß, dass man mich nicht mehr verlinken konnte.
Nachdem ich erzählt hatte, das ich ausgestiegen bin, gab es eine Pause, dann Zustimmung und dann, auch die Reaktion, das könnte ich nicht.
Wie sieht es denn bei euch aus? Wie nutzt ihr Social Media und seid ihr auch schon einmal ausgestiegen?