Alle Artikel in der Kategorie “Minimalismus

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Organisieren löst nicht deine Probleme

Es ist Montagmorgen, ich stehe in der Küche und schaue über die Arbeitsplatte. Dort liegt die angebrochene Packung Vollkornspaghetti, von der ich gestern etwa 100 Gramm genommen habe. Es steht schräg auf dem Fliesenspiegel und ich denke mir, wo zum Teufel kann ich es besser aufsaugen. Ich brauche dafür einen Platz, einen Ort, ein Gefäß, eine Schachtel, etwas, wo es hineinpasst und aus meinem Blickfeld verschwindet.

Bei diesen Nudeln ist es richtig zu fragen, wo sie besser aufgehoben sind, bei vielen anderen Dingen ist es das nicht. Wenn wir nur auf unsere Besitztümer schauen und uns fragen, wie wir sie besser unterbringen können, verlieren wir die eigentliche Frage aus den Augen. Brauche ich das wirklich?

Wenn wir anfangen, Platz für neue Bücher zu schaffen, uns eine Leseecke einzurichten, aber uns nicht die Zeit nehmen, tatsächlich zu lesen, dann machen wir etwas grundlegend falsch. Beim Minimalismus geht es nicht um die Dinge, es geht um uns. Wie wollen wir leben, was wollen wir um uns haben und wie wollen wir leben.

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Sonntag

3 Wochen Urlaub sind nun vorbei.  

Ich sitze an meinem eigentlich Esstisch, der kurzerhand zum Schreibtisch geworden ist, in meinem Flur und warte auf japanische Nudeln. Zum Urlaubsabschluss noch mal etwas leckeres essen und genießen. 

Später dann ein Zoom mit Freunden und tierischer Begleitung.

Warum sitze ich eigentlich im Flur? Die Geschichte kurz erzählt: Schimmel an zwei Wänden, Bautrockner, langsame Hausverwaltung, experimentierfreudiger Minimalist. 

Heute Morgen war ich frühstücken. Wie immer bei Leon, mit J. & B. wie eigentlich fast jeden Sonntag seit ende letzten Jahres.  

Diese kontinuierlichen Treffen sind eine Bereicherung. Wir haben uns so viel besser kennengelernt under Stammtisch Café ein wenig unterstützt und jede Menge Spaß gehabt. 

Auf dem Rückweg dann ein Whatsapp VideoCall mit V & K . Austausch über Urlaub, Hochwasser, Wohnung, Fliegen, eine neue Website & mehr. 

Danach ein Zoom Call mit K. Sie studiert Marketing  & Management und braucht noch InterviewPartner für ihre Masterarbeit.  (männliche aus Gründen der Diversität). BITTE MELDET EUCH BEI MIR, ich stelle gerne den Kontakt her!  

Ich finde es immer wieder toll, bei Bachelor / Master Arbeiten in Form eines Interviews helfen zu können. Alleine das Minimalismus in den letzten Jahren so ein populäres Thema geworden ist, wäre schon Grund genug. Aber ich mag auch sehr den Austausch. Warum gerade Minimalismus? Wie lebst du das, in deinem Leben? So gibt man, und  bekommt direkt zurück. 

 Gerade eben habe ich zunächst ein paar Tai Chi Videos geschaut. Mit dem Platz im Ess-Wohn-Schlaf-(Arbeite)-Zimmer könnte ich dort bestimmt wieder etwas mehr trainieren. Wenn da nicht dieser unglaubliche Lärm wäre und diese trockene Luft.  Selbst im Flur mit Noisecancelling Kopfhörern ist es kein Zustand. 

Dann fällt mir ein, ich habe noch gar nicht das Video von L. gesehen. Bildende Künste und Minimalismus! O-Töne aus Interviews und ein eigenes Experiment. Schaut gerne rein!    https://lecture2go.ostfalia.de/l2go/-/get/v/5406 .

Das Essen ist mittlerweile eingetroffen. Es schmeckt, wie erwartet unglaublich gut!  Gleich werde ich noch eine Email Anfrage beantworte und dann geht es in den Zoom Call mit Freunden. 

Es war nur zum Teil ein typischer Sonntag. Morgen hat mich die Arbeitswelt dann 40/h die Woche wieder. Im Flur, Am Esstisch, mit Noisecancelling Kopfhörern. 

Ich wünsche euch einen guten Abend und einen guten Start in die Woche 

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Blinde Flecken aufspüren und Handeln

Minimalismus bedeutet für mich nicht, dass man nur noch 100 Gegenstände besitzen darf. Es bedeutet für mich, genau die Anzahl der Dinge zu haben, die man auch aktiv benutzt und die einem einen Mehrwert bieten. Die Anzahl der Dinge ist somit auch abhängig von den aktuellen Lebensumständen, Bedürfnissen und Hobbies. Trotzdem haben wir alle beim Ausmisten und aussortieren blinde Flecken. Ecken in der Wohnung die wir nicht mehr wahrnehmen oder unbewusst übergehen. Für den einen ist es eine Schublade, für die andere der Keller. Für mich war es lange Zeit das Thema gedruckte Fotos und Papierkram.

Wenn du auch deine blinden Flecken überwinden willst, fang doch einfach einmal mit der Frage an: Wo sind diese blinden Flecken. Gehe deine Wohnung / Keller / Garage / Auto, Stück für Stück im Kopf durch und mache dir Notizen über die Dinge, die du noch erledigen könntest.

Im zweiten Schritt geht es darum den Grund für diese blinden Flecken nach oben zu holen. Bei mir war es ganz klar: Ich habe den Aufwand gescheut, der mit dem Einscannen der Dokumente einhergeht und das Chaos und die Stundenanzahl des Aufwands standen für mich in keiner Relation zum Platzgewinn durch freiwerdende Ordner und Schrankteile.

Nachdem wir uns nun bewusst gemacht haben, wo wir etwas tun können und warum wir dies bis jetzt noch nicht gemacht haben, kommen wir zu Hacks, die uns helfen trotzdem Anzufangen und dran zu bleiben. Da wir schon eine Weile aussortieren und uns die eigentliche Tätigkeit vertraut ist, sollte dies keine Hürde sein, eher etwas, was schon ein wenig langweilig, monoton oder standardisiert machbar ist. Vor allem, wenn wir viele gleiche Dinge tun müssen (Scannen / digitalisieren) Durchsuchen von hunderten Schriftstücken, ist es wichtig nun einen Gegenpart zu finden, der uns im laufe des Prozesses etwas Freude bringt.

Beim Scannen meiner Fotos hatte ich verschiedene Optionen. Ich könnte alle Fotos an einen Dienstleister schicken, der mir die lästige Arbeit abnimmt und am Ende die Daten digital zur Verfügung stellt. Ich könnte mir einen Scanner mit Einzug kaufen und ihn nach Abschluss der Arbeiten wieder verkaufen oder mir zumindest ein solches Gerät ausleihen. Ich habe mich dann für die letzte Möglichkeit entschieden und mich auf die Suche nach einer geeigneten Handy App gemacht. Damit stand fest, es wird eine weile dauern, aber ich habe direkt ein Ergebnis ohne Kosten zu verursachen und kann alles zu Hause direkt anfangen.

Außerdem habe ich mir überlegt, diese monotone Tätigkeit mit etwas anderem zu kombinieren. Vielleicht hörst du ja gerne Musik, Podcasts oder ab und zu auch mal ein Hörbuch, oder du schaust Youtube Videos oder eine Serie bei der du dem visuellen nicht jede Sekunde deiner Aufmerksamkeit schenken musst und kannst nebenbei einer anderen Tätigkeit nachgehen. Somit kombinierst du eine recht einfache simple Tätigkeit wie das Aussortieren mit etwas positivem und bekommst somit etwas geschafft und bist trotzdem noch mit einer weiteren Sache abgelenkt oder beschäftigt.

Was sind deine Tipps dafür ungeliebte oder langweilige Tätigkeiten ein wenig mehr Spaß zu verleihen?

Als weiteren Impuls würde ich euch auch gerne noch auf den Weg geben, dass diese blinden Flecken nicht nur im Aussortieren und Digitalisieren zu finden sind. Wir finden Sie in unserer Arbeitswelt, in Beziehungen zu Freunden, Partnern und Familie und auch in unseren Handlungsmustern und Gewohnheiten wieder. Wäre es nicht an der Zeit dort auch ein wenig mehr auf blinde Flecken zu achten?

 

 

 

 

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sei ein Rebell,

… trinke Tee aus einer Kaffeetasse.

So, oder so ähnlich habe ich mich gefühlt, nachdem ich die Tasse von Frau Lyoner etwas zweckentfremdet habe.
Aber mein geliebter Friesentee hat mir daraus auch sehr gut geschmeckt.
Minimalismus bedeutet für mich ganz stark und unmittelbar ein Stück Freiheit. Dinge zu tun oder zu lassen, die man vielleicht unter konventionellen angepassten Normen nicht machen würde.
Aber was machen wir denn? Wir Minimalisten? Wir hinterfragen den Status Quo. Wir wollen für uns ganz persönlich antworten finden, die für uns funktionieren. Für unser Leben und unsere Sicht auf die Welt. Wir sind nicht mehr unreflektierte Konsumenten von Geschichten, Produkten und Konstrukten, die uns von anderen vorgesetzt werden, sondern sind mehr bei uns. Näher, direkter, ehrlicher und vor allem zufriedener.

Darum geht es doch eigentlich: Besser mit sich und seinem Leben klar zu kommen und sich von Dingen zu lösen die einem nicht gut tun. Egal ob andere das nicht begreifen können oder uns im ersten Augenblick deswegen komisch finden.

Also, mach es wie ich! Sei ein Rebell, und trinke Tee aus der Kaffeetasse

Ich wünsche dir ein tolles Wochenende

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der perfekte Schreibtisch

Für mich war der perfekte Schreibtisch groß, leer, mit bequemer Sitzgelegenheit und mit allem in Griffweite, was man benötigt. Im privaten also mein Macbook air, ein Glas Wasser, die Flasche zum nachgießen mein Notizbuch, vielleicht das Handy, ein Kopfhörer, Ladekabel und dann hört es schon auf.

Für ein Bild der Kategorie „minimal Desk“ schon zu viel. Für andere, viel zu wenig. Ich habe gestern bereits darüber geschrieben, dass es beim Minimalismus nicht um Selbstzweck geht. Ich finde die dynamische Anpassung an eine aktuelle Situation wichtig. Hierbei geht es darum, nicht direkt übers Ziel hinauszuschießen und für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, sondern nach und nach anzupassen und nachzufassen.

 

Ich hatte jahrelang keinen Schreibtisch mehr. Das Homeoffice und die Kurzarbeit haben dann seit März dazu geführt, dass ich wieder einen Platz für 8h PC Arbeit am Tag gebraucht habe. An meinem 70×70 cm Esstisch war dies einfach nicht möglich. Obwohl ich es 6 Wochen versucht habe. Aber die Holzstühle waren nicht dafür geeignet 8h darauf zu sitzen. Ein weiterer Knackpunkt war auch der Platz. Wie man hier auf dem Bild gut sehen kann, ist weder entspanntes noch ergonomisches Arbeiten möglich. Mir ist natürlich bewusst, dass dies ein erste Welt Problem ist und dass ich mit meinem Laptop schon an ganz anderen Orten und unter ganz anderen Bedingungen gearbeitet habe, aber so konnte es dann doch keine 40h die Woche weiter gehen.

 

Als erstes, wurde dann der Stuhl durch meinen Bürostuhl aus dem Büro ersetzt. Danke an der Stelle an meinen Chef, für die schnelle unbürokratische Anpassung an die Gegebenheiten. Danach ging es dann mit dem Schreibtisch weiter. Aus der Not heraus habe ich einfach 2 Ikea Kallax 2×2 Elemente gegenüber gestellt und ein Brett (Seitenbrett meines Kleiderschranks, der gegangen ist) darauf gelegt. Dies war schon fast ein Schreibtisch. Nach ein paar Wochen ist dann dieses Brett zu Gunsten einer stabileren Echtholzplatte gegangen. Das Titelbild des Artikels ist aus dem Sommer, deswegen gibt es noch diesen Ventilator. Auch wenn das Kabelmanagment noch nicht perfekt ist, zeigt diese kleine Geschichte doch, wie man sich an die Gegebenheiten anpassen kann. Dynamisch, bedarfsgerecht und nicht übertrieben.

Leben bedeutet immer Wandel. Nichts bleibt für immer so wie es ist und anstatt am Alten haften zu bleiben, ist es immer besser sich der neuen Situation anzupassen. Ob der Schreibtisch in dieser Form für immer bleiben wird, weiß ich nicht. Die Chancen für die nächsten Jahre stehen aber gut, weil wir auch in einer post Corona Zeit ein Recht auf Homeoffice haben und dieses sicherlich auch genutzt werden wird.

Vielleicht hast du ja auch noch ein paar Beispiele dafür, was du in deinem Leben angepasst hast, was auf den ersten Blick nicht minimalistisch aussieht.