In den letzten Tagen habe ich lange nicht mehr so gelacht, wie die über die Stilblüten, die das Wort Hamsterkäufe durch das Netz getrieben hat. Gestern konnte ich noch guten Gewissens im Postilion lesen, dass ich wohl aufgrund meines erhöhten Körperfett Anteils save bin.
Bei der allgegenwärtigen Lebensmittelverschwendung, bin ich der festen Überzeugung, dass viele Haushalte jetzt schon einen mehr als ausreichenden Vorrat zur Verfügung haben. Aber Spaß beiseite. Ich bin froh in einer Generation aufgewachsen zu sein, die mit dem Thema Krieg, bis jetzt nur am Rande in Berührung gekommen ist und hier in Deutschland nie die schlimmen Zustände und Erfahrungen erleben musste, wie noch Generationen vor mir. Trotz der erhöhten Gefahrenlage durch terroristische Anschläge fühle ich mich sicher. Es gibt viele Länder auf dieser Erde, wo man dies nicht kann.
Die Empfehlungen für einen Sicherheitsvorrat variieren von Land zu Land wirklich sehr stark, von nicht vorhanden bis hin zu speziellen Anbietern die Notrationen anbieten, die 20-30 Jahre haltbar sind. In der öffentlichen Diskussion wird oft angeführt, dass die Empfehlungen gerade zu einem ungünstigen Zeitpunkt veröffentlicht worden sind und diese die Angst der Menschen weiter vergrößern könnten. Ironischerweise geht es genau um das Gegenteil. Ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln in Form von Besitz.
Jeder der sich mit Minimalismus ein wenig beschäftigt hat, weiß, dass wenn die Grundbedürfnisse gedeckt und ein gewisses Einkommen erreicht ist, nicht automatisch mehr Glück mit mehr Geld einhergeht.
Ich persönlich neige auch bei einigen Produkten zum hamstern. Dies hat eher praktische Gründe, dennoch habe ich mich aufgrund der Debatte einmal mehr gefragt, ob dies wirklich nötig ist. Deswegen werde ich bis ende des Jahres einige meiner „Vorräte“ aufbrauchen und schauen wirklich nur noch mit 1 Stück im Vorrat + 1x in Benutzung auszukommen. Konkreter gesagt sind es bei mir Produkte wie Haargel, Rasierschaum, Rasierklingen, Spülmittel, Waschmittel, meine Lieblings Sneaker und ein paar Sachen mehr. Die meisten dieser Dinge werden bis Ende des Jahres locker reichen. Meine Idee dahinter ist, dass ich mir nun über die Anschaffung eine lange Zeit keine Sorgen mehr machen muss. Außerdem ist sichergestellt, dass ich diese Dinge tatsächlich benutze und nichts davon dem Verfallsdatum zum Opfer fällt.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch eine Kehrseite des ganzen, das ist der verbrauchte Platz. Glücklicherweise habe ich genug Möbelstücke um die Vorräte zu beherbergen, aber von Zeit zu Zeit hinterfrage ich auch diese. Da mein Internetanschluss Anfang Januar ausläuft und ich noch nicht vor habe, direkt wieder einen neuen Vertrag anzufangen, hinterfrage ich aktuell meinen Fernseher sowie den Schrank, in dem dieser steht. Ich konsumiere Filme meist über Streaming (Apple TV / AmazonPrime) und das klassische Fernsehen interessier mich immer weniger.
Hamstern ist für mich eine negative Ausprägung von zu viel sowie einer Illusion eines Sicherheitsbedürfnis. Es muss bessere Wege geben die Versorgung intelligenter zu gewährleisten (> googelt mal nach Transition Town) und Sicherheit in den Köpfen wiederherzustellen.
Welche Meinung habt ihr zum Thema Hamstern? Haltet ihr gewisse Produkte in einer größeren Menge vor? Was sind eure Beweggründe dafür? Weniger Verpackungsmüll? Sicherheit? Einfachheit? Ich freu mich auf eure Kommentare
Moin Michael,
ich habe damit aufgehört, Vorräte anzulegen. Ausnahmen gibt es genau drei: meine Notizblöcke, die ich nur noch im Internet im 10er Pack gefunden habe, Zahnpastakonzentrat, von welchem ich etwa eine Tube im Monat verbrauche und entsprechend viele für längere Auslandsaufenthalte mitnehme, und unverpackte, getrocknete Lebensmittel.
Davon nehme ich dann gleich mehr mit, als ich innerhalb einer Woche verbrauche, kaufe zwischendurch aber auch nicht mehr nach, bis ich sie aufgebraucht habe. Eine generelle Maxime, die ich auf alles Kaufbare anzuwenden versuche: Erst aufbrauchen, dann nachkaufen. Damit laufe ich zwar Gefahr, ohne dazustehen, aber das lässt sich schon mal einen Tag aushalten.
Lieber Gruß,
Philipp
Hallo Michael,
ich hamstere nicht, horte aber in meinem Keller doch einige Vorräte, vor allem Trockenware und Dosen. Ich kaufe auch bei Sonderangeboten immer große Mengen einfach um zu sparen und ich schmeiße eigentlich sehr selten davon etwas weg.
Ich fühle mich dadurch sicherer, denke aber dabei weniger an Terroristenangriffe oder atomare Katastrophen, sondern eher an geborstene Wasserrohre, finanzielle Engpässe oder eingeschränkte Mobilität durch Zusammenbruch des Autos oder Krankheit.
Ich habe für den Fall eines kurzfristigen Wasserausfalls 60l in Flaschen gebunkert und für den Fall eines Hausbrandes einen Notfallrucksack angelegt (Geld, Adressen, Kleidung, Kosmetikartikel, Lieblingsfotos, etwas Lebensmittel ).
In Gegenden mit Überschwemmungsgefahr z.B. würde ich vielleicht auch größere Vorräte anlegen, dann aber nicht im Keller …
Viele Grüße
Stefanie
Kurz vor der Diskussion ums Hamstern habe ich meine Vorräte reduziert. Ich hatte drei Stapelboxen zu je 31Liter gefüllt mit Lebensmittelvorräten. Eine der Kisten ist nun aufgebraucht, das hat ca. Zwei Wochen gedauert. Ich denke die restlichen Vorräte an Nudeln, Reis, Tomatensauce, Konservendosen, Kaffee, Tee, Sojamilch werden als Vorrat locker die empfohlene Menge der Bundesregierung beinhalten.
Die Vorräte im Badezimmer möchte ich ebenso wie du noch deutlich reduzieren. Soweit, bis alles in das Täschchen passt, dass ich in den Urlaub immer mitnehme.
Für mich steht das Streben nach Einfachheit im Vordergrund. Ich möchte die von mir beanspruchte Fläche deutlich reduzieren. Aktuell wohne ich noch in einer 100qm Wohnung. Das wird sich ändern.
Hi Silvia,
genau das habe ich auch vor. Ich wohne zZ in alleine in einer 75qm Wohnung und ziehe nächstes Jahr in eine 60qm Wohnung um.
Es würde mich mal interessieren, welchen Platzbedarf Du in Zukunft anstrebst.
Gruß
Marcus
Hallo Marcus,
Ich möchte noch drastischer reduzieren, auf ca. 10qm Wohnfläche im Wohnmobil.
Je mehr ich aussortiere, desto einfacher wird es. Das hätte ich nicht gedacht. Ich bin sehr froh, dass es so gut läuft.
Ich hamstere auch nicht.
Das ganz normale an Vorrat habe ich da von Dingen die ständig genutzt und gegessen werden. Eins in gebrauch und eins auf Vorrat. Nicht das es einem am Wochenende aus geht und man z.B. ohne Klopapier da steht *gg…. alles schon passiert. Aber sonst möchte ich nicht bunkern oder hamstern, dann ist ja wieder alles erdrückend voll.
Und wenn man mal ehrlich ist wenn es zum absoluten Ausnahmezustand kommt was passiert dann? Es herrscht meist Anarchie und es wird geplündert und jeder ist sich selbst der nächste. Traurig aber ist so 🙁 un d wenn ich da dann noch ausser meinem Leben einen Hamstervorrat verteidigen soll, na ich weiß nicht. Ich mach lieber das ich dann weg komm mit so wenig wie möglich und nötig.
LG Aurelia
Hallo Michael,
schön, dass du dieses Thema aufgreifst und auch schön, dass du Postillon-Leser bist.
Um nicht so oft einkaufen gehen zu müssen, hamstere ich generell schon. Nudeln, Reis… sind immer vorrätig. Einmal wöchentlich kommt die Öko-Box mit frischem Gemüse. Würde also nun ein Krieg, o. Ä. ausbrechen, käme ich ca. 1 – 2 Wochen über die Runden… naja, besser nicht darüber nachdenken.
Fernseher: Vor einigen Wochen stellte ich meinen Fernseher in den Keller. So wollte ich erst einmal ausprobieren, ob ich ohne kann. Und? Was soll ich sagen? – Klappt! Daher kommt er demnächst in die Kleinanzeigen.
Gruß
Maren
Hallo Michael, klasse, dass du dieses Thema aufgreifst. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Was soll das Thema jetzt, zu diesem Zeitpunkt? Panik verbreiten? Konsum ankurbeln?
Und du sprichst es genau an: Es gibt diese elendige Lebensmittelverschwendung in Hülle und Fülle. Die meisten von uns haben ohnehin mehr Zeugs – und dazu gehören auch Nahrungsmittel, die in Hülle und Fülle herum stehen. Wir mussten z.B. richtig rumackern, um mal den Gefrierschrank halbwegs leer zu essen, damit er abgetaut werden kann.
Andere Konzepte, wie Transition Town oder essbare Stadt , Urban Gardening, etc, ist m.E. viel effektiver und sinnvoller.
Hallo Gabi,
die Empfehlung des Bundesinstituts für Bevölkerungsschutz eigene (Not)-Vorräte anzulegen gibt es schon lange. Die Menge hat sich bei der jetzigen Überarbeitung gefühlt wenig verändert. Es kann also gut sein, dass auch einfach die Presse den Zeitpunkt günstig findet und das Thema für einige Schlagzeilen aufgreift. Oder aber die kürzliche „Überarbeitung“ dient tatsächlich zur Sensibilisierung der Bevölkerung sowie zur Fokussierung auf die bereits bestehenden Empfehlungen zu welchem Zweck auch immer. Das nur als Anmerkung.
Grüße Martin
Hallo Michael,
ich muss gestehen daß bei mir immer noch zwei Welten aufeinander prallen. Einerseits habe ich vermutlich das Hamstergen von meinem Vater geerbt, andererseits bin ich ein Gewohnheitstier, und was ich mag, möchte ich dann auch eben immer nutzen, eine Umstellung fällt mir oft schwer. Was ich recht gut vorrätig habe, ist mein Lieblingsduschgel. Das gab es mal eine Weile auch hier in Deutschland zu kaufen, dann wurde es vom Markt genommen. Bei meinem Freund in Belgien aber gibt es dieses Duschgel immer noch. Ich liebe den Duft, und so bringt er mir ab und zu welche mit, solange es sie bei ihm noch gibt.
Auch ich habe mich gefragt warum gerade JETZT dieses Thema. Ich glaube nicht daran daß es einfach nur Zufall war, dazu kenne ich unsere Politiker gut genug. Die können mich nicht täuschen mit ihrem „Upps, war das ein unpassender Zeitpunkt?“. Entweder ist da was im Busch, von dem wir nichts wissen, oder aber sie wollen einfach unsere Ängste weiter schüren, damit wir mehr konsumieren, weil wir uns damit sicherer fühlen und weiterhin brav im Hamsterrad laufen, unsere Steuern zahlen, und uns nicht um wichtigere Dinge kümmern. Man könnte ja rebellisch werden, wenn man keine Angst hat 😉 Oder aber man will wirklich nur die Wirtschaft ankurbeln.
Liebe Grüße,
Sandra
Ich hamstere gar nicht und habe definitiv nicht genügend Vorräte im Haus. Bei mir ist es so, dass ich in der Tat nur die Dinge habe, die ich gerade benutze. Ich habe weder Shampoo noch Zahnpasta noch sonstige Produkte auf Vorrat. In Sachen Essen sieht es ähnlich aus. Ich habe ein paar Packungen Nudeln, aber das war es dann auch schon. Das kann ich problemlos so handhaben, weil ich auf dem Weg zur Arbeit direkt an einem Supermarkt vorbeikomme. Ich überlege mir dann z.B. montags, was ich dienstags kochen will und gehe dann kurz in den Markt, um mir genau die Zutaten zu kaufen, die ich brauche. Wenn ich ein Banane brauche, kaufe ich genau eine Banane. Ehrlich gesagt finde ich mein Verhalten nicht sonderlich klug. Ich habe keine Angst vor Katastrophen, aber bei mir würde es schon reichen, wenn mich eine heftige Grippe niederstreckt. Dann würde ich ohne Vorrat dastehen. Also sollte ich mir vielleicht doch mal einen kleinen Vorratsschrank mit ein paar Grundnahrungsmitteln einrichten …
Hallo Michael, eine kluge Vorratshaltung passt für mich sehr gut zu dem von mir gelebten Minimalismus und ist durchaus auch nachhaltig. Die Auseinandersetzung damit, was ich wirklich brauche, hat dazu geführt, dass ich fast ausnahmslos unverarbeitete Lebensmittel kaufe. Dies sind in der Regel auch Lebensmittel die, wenn sie nur aus der Region stammen, eine Erntesaison haben und dann aber günstig zu bekommen sind (manchmal geschenkt von Freunden mit Garten oder aus der Natur). Fallobst, Beeren und Tomaten zu Kompott, Marmelade oder Soße zu verarbeiten sowie Pilze und Kräuter zu trocken ist wider die Lebensmittelverschwendung, zumindest dann wenn ich nur soviel behalte wie ich bis zur nächsten Saison verbrauche und Überschüsse sind prima Geschenke. Jede Menge Verpackungsmüll und Transportwege sind damit auch eingespart. Dazu „hamstere“ ich Grundnahrungsmittel wie Haferflocken, Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte und Nüsse sowie Kaffee wenn ich die Chance bekomme, diese ohne (Plastik-)Verpackung zu kaufen (max. für ein Jahr), Obst und Gemüse kaufe ich jeweils für eine ganze Woche auf dem Bauernmarkt, Lagersorten wie Karotten, Rote Beete, Kürbisse, Zwiebeln und Kohl auch mal mehr. Dazu einen Kanister Olivenöl sowie Kakao, Honig und eine kleine Auswahl an Gewürzen. Damit habe ich im Schnitt schon deutlich mehr als empfohlen – mit Hamsterkäufen und Lebensmittelverschwendung hat das für mich nichts zu tun. Denn einmal angefangen kaufe ich eher weniger als andere und dafür, dass ich fast nur Bio kaufe, habe ich sehr wenig Abfall und eigentlich verdirbt auch fast nichts – vielleicht weil ich früher viel Zeit mit meiner Oma verbracht habe, selbst lange einen Garten bewirtschaftet habe und Lebensmittel entsprechend würdige und lagere. Außerdem esse ich nicht nur die offensichtlich essbaren Teile, sondern wann immer möglich (nicht giftig) auch die Schalen, den Stunk, die Blätter von Kohlrabi, Radieschen und Rüben …
Campingkocher mit Brennstoff ist eh immer Einsatzbereit für spontane Unternehmungen in der Natur, ebenso eine Stirnlampe und Kerzen.
Bei Kosmetik- und Reinigungsprodukten habe ich die Auswahl, nicht jedoch die Menge beschränkt. Kokosöl, Olivenölseife (Haut, Haare, Wolle und Seide) sowie Kernseife, Gallseife, Waschsoda, Natron, Zitronensäure und Wienerkalk – oh das ist doch eine ziemliche Liste, doch damit ist dann auch alles abgedeckt (Körper, Kleidung, Küche, Bad und der Rest der Wohnung). Natürlich gibt es auch Spülmittel, dies könnte aber jederzeit durch Seife, Waschsoda oder Efeu ersetzt werden. Seife muss reifen (trocknen) dann ist sie sparsamer zu verwenden und kann zu feinem Waschpulver zerrieben werden – leider wird Seife wegen des höheren Gewichts und der Lagerkosten nur relativ frisch verkauft – also habe ich Seife zum Reifen auf Vorrat. Das Kokosöl verwende ich auch in der Küche, als Creme und leichte Sonnencreme, Zahncreme (mit Xylit, Natron und Resten eines Mundwasserkonzentrats) und Deo. Recycling-Toilettenpapier gibt es ohnehin nur im Vorratspack und da ich bei Krankheit nie ohne sein will, kaufe ich immer spätestens dann nach, wenn ich die letzten beiden Rollen vom Abstellraum ins Bad gelegt habe.
Lediglich Wasser hätte ich nicht vorrätig, weil ich nur Leitungswasser trinke. Aber ich lebe im Schwarzwald, an einem wenig Hochwasser gefährdeten Fleck und kenne diverse Quellen in Fußgängerentfernung.
Natürlich wird das Thema Vorratshaltung von den Medien mit dem Titel „Hamsterkäufe“ und Bildern von leeren Supermarktregalen in unseriöser Weise aufgebauscht. Tatsächlich könnte das Nachdenken über die eigenen Konsumgewohnheiten und eine sinnvolle Vorratshaltung der Lebensmittelverschwendung vorbeugen – insbesondere wenn man sich dabei auch mit verschiedenen Konservierungs- und Zubereitungsmöglichkeiten, Mindesthaltbarkeitsdaten und der Beurteilung der tatsächlichen Genießbarkeit von Lebensmitteln vertraut macht (selbst Eingemachtes trägt kein MHD!).
Ich denke, dass die Beschäftigung mit Minimalismus es darüber hinaus ermöglicht in Notsituationen mit weniger Auswahl und Komfort auszukommen, zufriedener zu sein und damit den Kopf für sinnvolles Verhalten frei zu haben.
Minimalismus und Vorratshaltung – ein Superthema zum endlos diskutieren. Einkaufen ist nervenaufreibend für mich und nun auch noch eine Vorratsliste für den Keller abzuhaken, das macht mir Gänsehaut. Ein sicheres Zuhause, ein gemütliches Bett, Licht und Heizung (auch ohne Strom) und auf jeden Fall Wasser ( in Glasflaschen), das sind für mich und meine Familie die beste Vorsorge. Wenn auch nur ein was davon nicht mehr möglich wäre, dann empfände ich das als persönliche Katastrophe. Ansonsten sind wir sehr bemüht, alles kennenzulernen, was uns unabhängig machen könnte. Zu was ausreichend Waschpulver und Klopapier einlagern wenn kein Wasser mehr fließt? Da sollte man schon Alternativen parat haben, denn das kostbare Flaschenwasser gibts dann nur zum Trinken. Warum Nudeln, Reis und Hülsenfrüchte? Die Zubereitung erfordert zuviel kostbares Gas im Kocher. Gerade jetzt denke ich öfter an Erzählungen meiner ostpreuss. Oma von der Zeit der Vertreibung zurück. Das Motto: Hilf dir selbst … . Ich muß klug handeln, mich umschauen und dazulernen.
Hallo Michael,
das ist absolut ein Thema , das mich interessiert. Was steckt dahinter, dass ich manche Dinge „brauche“ bzw. als Vorrat brauche andere eher nicht. Wie kann man dieses manchmal sinnlose Bedürfnis nach Vorrat besiegen, wo macht es aber Sinn. Ist manche Vorratshaltung minimalistisch oder ist mancher Minimalismus zu unpraktisch?
Deine Formulierung: „Illusion eines Sicherheitsbedürfnis“ möchte ich umschreiben, denn das Bedürfnis nach Sicherheit ist da ( das würde ich gerne psychologisch ergründen), aber die Sicherheit ist eine Illussion!
Beispiel: Wenn mein Badreiniger zur Neige geht wird ein neuer gekauft -oft stellt sich heraus, daß dieser Rest dann aber noch zwei drei Monate hält! Obwohl ich mir klar mache, dass ich im Notfall, wenn ich an einem Sonntag Großputz machen will und der Badreiniger aus geht, auch mit einem Microfasertuch und Spülmittel oder Seife etc fertig putzen kann.
Bei Klopapier macht es aber Sinn nicht eine Rolle zu kaufen, sondern einen kleinen Vorrat, finde ich.
Die Frage was praktisch, minimalistisch oder auch unpraktisch ist, erinnert mich auch auch an den Vortrag bei der Minimal-Kon “ Minimalistisch mit Kind“ : Hier habe ich auch mal die kritische etwas provokante Frage gestellt, was das mit Minimalismus zu tun hat. Die sehr sympathische Frau war eindeutig gut organisiert und eine gute Organisation erspart sicher Zeit ist aber manchmal mit einem MEHR an Dingen und auch Tätigkeiten verbunden. Dies ist natürlich auch sehr erstrebenswert, hier hätte ich gerne länger diskutiert.
Ein Beispiel bei mir , wo ich absolut nicht minimalistisch bin, es aber momentan für zur praktisch halte dies zu ändern: Ich haben meine relativ wenigen Kosmetika 1 x im Bad 1 x in der Sporttasche 1 x im Übernachtungs-Köfferchen für 1-4 Tage 1 x für den langen Urlaub fertig gepackt. Ich nehm einfach die Tasche und brauche mir über die Kleinigkeiten keine Gedanken machen ( habe hier immer dann auch Kontaktlinsen und Zubehör dabei, die man eben nicht auch unterwegs kaufen kann). Minimalistisch wäre: ich würde in meinem Bad meine Reisekosmetiktasche hängen (wie im Urlaub) und wenn ich übernachte oder Sport treiben will, diese dann einfach schließen und mitnehmen. Aber hierfür müsste ich dauerhaft auf Großpackungen ( Zahncreme, Creme, Nesseccaire etc. ) verzichten und mein „Badverhalten“ ( immer zurücklegen) verändern… Praktisch wäre das auch, aber bin momentan nicht bereit dazu. Somit habe ich hier auch eine Vorrat an kleinen Duschgels und Zahnpasten, die aber auf die verschiedenen Beutel verteilt sind. ( Geht was davon aus, fülle ich z. B. vom großen Duschgel im Bad wieder in die kleine Dose in der Sporttasche)