Manchmal merkt man schon zum Beginn einer Reise, dass man in die falsche Richtung unterwegs ist. Man hat eine bestimmte Vorahnung, möchte sich aber nicht mit dieser auseinandersetzen sondern fährt weiter in die falsche Richtung, bis man selbst den nötigen Abstand gewinnen kann, um seine Entscheidung zu überdenken.
Mir ging es die letzten Wochen auch so. Ich habe eine Reihe neuer Projekte gestartet, die in neuen Blogs enden sollten. Ich habe mir Logos designen lassen, mir Domains gesichert, erste Brainstormings gemacht um dann festzustellen, dass ich gar keine Zeit dafür haben werde, mich diesen Projekten mit der nötigen Zeit und Disziplin zu widmen. Ich wollte übers Abnehmen schreiben, darüber, wie man einen Blog aufzieht und eine kleine Seite mit ein paar leckeren Cocktailrezepten anlegen (mein kleines eigenes Rezeptbuch). Doch heute kann ich sagen. Nein, das werde ich nicht tun.
Vielleicht hat es auch etwas mit dem Tod meines Vaters zu tun, den ich bis jetzt immer noch nicht begreife. Ich bin immer noch in der Phase des nicht wahr haben Wollens. Ich muss mich dieser Situation in nächster Zeit intensiver stellen. Ich glaube ich bin davor weggelaufen und wieder in mein altes Muster, des ständig beschäftigt Seins geflüchtet. Zuletzt habe ich beim Ausparken erneut die rechte Wand im Parkhaus gestreift. Ein Schaden, der mich jeden Tag daran erinnert, wozu Unkonzentriertheit führen kann.
Minimalismus hat mir mal wieder die richtige Richtung gezeigt. Weniger ist mehr.
Was ich daraus gelernt habe, ist, dass viele Entscheidungen bei mir aus dem Bauch heraus gefällt werden. Keiner dieser Ideen war grundsätzlich schlecht und ich hätte viel Herzblut in diese Projekte gesteckt (ganz abgesehen von den finanziellen Mitteln). Ich war aber etwas naiv zu glauben, dass es mit minimalem Zeitaufwand funktionieren könnte.
Wichtig finde ich, dass man an diesem Punkt, nach einer solchen Erkenntnis nicht zu hart mit sich ins Gericht geht. Viele Menschen müssen einfach ihre eigenen Erfahrungen machen, um an ihnen zu wachsen. Was sich als Umweg herausgestellt hat, war aber vielleicht genau der Weg, den ich gehen musste um wieder konzentrierter die Dinge anzugehen, die wirklich wichtig sind.
Ich sehe den Blog, den Podcast und die Treffen und Stammtische als Möglichkeit euch ein Stück weit aus meinem Leben zu erzählen und auch etwas von euch zu erfahren. Gemeinsam wachsen wir so, Schritt für Schritt hin zu einem glücklicheren, stressfreieren, selbstbestimmten und reduziertem Leben.