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#Konsumauszeit im November

Vor kurzem habe ich mir überlegt, im nächsten Monat nichts Neues mehr zu kaufen. Da kommt mir die Challenge vom Apfelmaedchen doch sehr gelegen. Sie hat ein paar Regeln aufgestellt und wird wöchentlich darüber berichten, wie es mit der Konsumauszeit läuft.

Die Regeln:

30 Tage lang nichts Neues kaufen
ausgenommen sind: Lebensmittel, Drogerie-/Haushaltsartikel (nur wenn vorheriges Produkt aufgebraucht ist), Ausflüge und Aktivitäten.
Wenn etwas Wichtiges kaputt geht: erst reparieren, ansonsten ersetzen (wenn möglich gebraucht). Leihen und Tauschen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht!

Warum mache ich mit:

Ich bin meine persönlichen Finanzen durchgegangen und habe festgestellt, dass es da noch einige Dinge gibt, die ich besser geregelt bekommen möchte. Zunächst habe ich mich entschieden, mich von einigen Dingen zu trennen. Meine Smarte ArmbandUhr, das iPhone, einiges an Haushaltskram werden den Besitzer wechseln.

Allerdings geht es natürlich nicht nur darum kurzfristig etwas mehr Geld in der Tasche zu haben, sondern auch langfristig Kaufgewohnheiten zu ändern. Das schafft man aber nur, wenn man sich seine persönlichen Ausgaben einmal genau anschaut.

Ich für meinen Teil habe eigentlich einen guten Überblick über die laufenden Kosten. Was geht ab für Miete, Strom, Handy, Internet, Fernsehn, Webhosting, Rücklage und so weiter.
Was mir aber immer mal wieder schwer fällt ist meinen Spontankauf Impuls zu bremsen. Diese nebenbei Ausgaben waren allerdings nur teilweise in meinem Budget eingeplant und reißen somit öfter ein Loch in meine „ach so gute“ Planung.

Diese Käufe habe ich dann versucht, vor mir selbst und dritten zu rechtfertigen. Mit mäßigem Erfolg. Was mich an der ganzen Sache sehr frustriert ist, dass ich es besser weiß und bei diesem Punkt in der Vergangenheit viel weiter war. Als Minimalist gehört es doch eigentlich zu den Basics, diesen Teil zu meistern.

Manchmal verliert man sein Ziel aber aus den Augen.

Ein Beispiel dazu aus der letzten Vergangenheit ist, dass ich mich dazu entschieden habe, mehr plastikfrei zu leben. Eigentlich eine gute Idee, allerdings bin ich das Thema im Bereich Konsum falsch angegangen. Ich habe Dinge aussortiert und mir, bevor ich die alten Dinge verkauft habe, neue angeschafft. Unter anderem eine Spätzlereibe und ein Schüsselset aus Edelstahl sowie einen Messbecher aus Glas.

Ich war wirklich froh zu sehen, dass auch andere wieder in diesen Modus zurückfallen.
Deswegen freue ich mich sehr auf diese Challenge und den gemeinsamen Austausch.

Seid ihr auch dabei ?

18 Kommentare

  1. Ingo

    Hallo

    Solange sie kein Loch in deine Haushaltskasse reißen und du dann zu den 51% Zahlungsunfähiger gehörst die wegen __Konsumkrediten__ Privatinsolvenz anmelden mussten – wo ist das Problem?!

    „Ich habe Dinge aussortiert und mir, bevor ich die alten Dinge verkauft habe, neue angeschafft.“
    Das klingt ja wie „Angeklagter, gestehen Sie, ….!!“ 😉

    Ich sortiere gerade auch immer noch ordentlich aus (Aufgabe eines Hobbys) und dabei habe ich ebenfalls Sachen ersetzt bevor ich das aktuelle Teil verkauft, verschenkt, entsorgt hatte. Ich habe mir z.B. gestern ein neues Taschenmesser gekauft – obwohl ich noch ein sehr gutes Multitool habe. Aber: Ich habe dafür meinen Flaschen- & Dosenöffner aus der Küchenschublade in die Givebox gegeben – beides ist auch am Taschenmesser, brauche ich also zu Hause nicht mehr 🙂 Und ein neuer Kofferrucksack ist ebenfalls bereits bestellt, bevor die Reisetasche im Sozialkaufhaus gelandet ist. Aber dafür muss ich mich doch vor niemanden rechtfertigen?!

    Mit Rechtfertigungen bringt man sich immer nur selbst in eine schwache Position. Ich finde es zielführender zu versuchen, seine Handlungen / Unterlassungen als Teil des Selbst zu respektieren und stattdessen zu erkennen, was man für sich anders / besser hätte machen können. „Hätte ich es besser gekonnt, hätte ich es besser gemacht!“ – beim nächsten oder übernächsten mal. Und wenn ich beim überübernächstenmal wieder den gleichen „Fehler“ mache – ist das eben so. Solange niemand zu Schaden kommt, finde ich das völlig i.O.

    Übrigens: Kennst du den Spruch: „Willst du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen“?!

    Grüße
    Ingo

    • Hallo Ingo,

      ich kann deine Punkte sehr gut verstehen. Mir geht es auch darum ehrlich damit umzugehen, dass ich mir Dinge angeschafft habe, obwohl ich das Geld eigentlich nicht dafür gehabt habe. Deswegen trifft dein erster Punkt auf mich zu, obwohl ich nicht zu den 51% gehöre.

      Daniel von Schlichtheit.com hat einmal über die 5 häufigsten Gründe geschrieben, die zu Schulden führen. Es sind: Arbeitslosigkeit; Trennung oder Scheidung; Erkrankungen, Sucht oder Unfälle; eine unwirtschaftliche Haushaltführung; sowie eine gescheiterte Selbstständigkeit. (Link zum Artikel).

      Ich hätte nicht gedacht, dass die unwirtschaftliche Haushaltsführung erst an Platz 4 kommt.

      Ich finde es sehr gut, dass du sozial Kaufhäuser und give away Boxen nutzt, damit bist du vielen Voraus. Obwohl es selbst bei meiner Mutter im Haus schon gang und gebe ist, Bücher für ein paar Tage bei den Briefkästen auszulegen.

      Rechtfertigen muss ich mich natürlich nur vor mir selber. Allerdings tut es gut, auch über so private Themen wie Geld mit einigen Menschen reden zu können. Manchmal braucht man das Feedback von Außen um seinen eigenen Umgang besser reflektieren zu können.

      Den Spruch kannte ich noch nicht 😉 Ich kontere mal, nicht ganz ernst gemeint mit Bertolt Brecht: „Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“

      Viele Grüße

      Michael

    • Ich wollte diesem Kommentar mit wenigen Worten beipflichten und sagen, dass ich ihn sehr gut finde.

      Zur Challenge: Ich wäre gerne dabei.

      Nun habe ich aber seit einigen Monaten auf einen E-Reader gespart und den würde ich mir sooo gerne kaufen, sobald er etwas günstiger wird. Und da muss man auf Sonderangebote achten. Falls die im November sein sollten, dann „Challenge failed“.

      • Mathias

        Der November ist eindeutig ein schlechter Monat für so eine Aktion. Denn vor Weihnachten gibt es z.T. höhere Rabatte und just im November ist auch der „Black Friday“.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Friday

        Natürlich würde ich mir das Gerät an deiner Stelle zum günstigsten Zeitpunkt kaufen. Lass dich doch nicht von diesem Wettbewerb in Gewissenskonflikte drängen oder dir die Lebensfreude nehmen. Am Ende des Monats kann sowieso kein Mensch das Ergebnis kontrollieren.

        Ich finde es generell gut, weniger und bewusster einzukaufen, aber über den Zeitpunkt von Anschaffungen entscheide einzig und alleine ich.

        • Ganz genau so sehe ich das auch. Wenn ein anderer Monat für den ein oder anderen besser ist, soll er ruhig diesen nehmen.

          Für mich persönlich war es genau der richtige Zeitpunkt.

          Den black friday sehe ich in dem zusammenhang eher kritisch. Wer clever an diesem Tag spart ok. Aber er verleitet viele zum Kauf auf Kredit

  2. Stefan

    Ich bin sowieso dabei. Gerade habe ich auf Amazon meine letzten Bestellungen angeschaut und bin sehr erstaunt, wie wenige dieses Jahr zusammen gekommen sind. Und das beste, das wenigste davon habe ich bereut, das meiste hat seinen Nutzen gehabt, bzw hat ihn immer noch. Und sonst kaufe ich kaum etwas mehr im Laden, natürlich außer Lebensmittel bei denen ich nicht spare.
    Inzwischen konnte ich meine Ausgaben sehr gut reduzieren und habe meine Finanzen sehr gut im Blick. Minimalismus sei dank.

  3. Hey! Ich halte deinen Schritt für eine sehr gute Idee. Am einfachsten ist es, sich erst einmal einen Haushaltsplan zu machen und ehrlich abzurechnen was man für was ausgibt. Ich gehe z.B. gerne feiern aber war mir erst nach Erstellung des Plans bewusst wie viel Geld man im Vergleich nur dafür ausgibt. Auch habe ich mir immer gerne hier eine Cola oder da mal ein Brötchen geholt. Das sind einfach unnötige Kosten gewesen, die im Laufe des Monats nicht unwesentlich werden.
    Durch ganz einfache Schritte wie z.B. Kaffee in der Thermoskanne mitnehmen oder Brötchen/Brot zu Hause schmieren und natürlich der Verzicht auf einigen unnötigen Krams schaffe ich es mittlerweile 200 bis 300 Euro im Monat zu sparen. Allerdings muss man sich unter ständige Selbstkontrolle stellen sonst fällt man wieder zurück und denkt sich: Wow, so ein schöner Pullover! Den muss ich haben und der kostet auch nur 80Euro.
    Viele Grüße,
    H.

  4. Hallo Michael,

    schön, dass du dabei bist (und dass es dir in manchen Monaten genauso ergeht wie uns:-) ). An unsere erste Umstellung von Plastik auf Edelstahl/Glas/Plastikfrei kann ich mich noch gut erinnern – besonders an die Versuchen von jetzt auf gleich alles auszutauschen. Wir haben uns dann selbst gebremst und daran erinnert, dass die bereits hergestellten (und gekauften) Dinge ja nicht auf einmal „schlecht“ werden und durchaus noch ein wenig weiter im Einsatz bleiben können.

    Liebe Grüße & viel Erfolg,
    Svenja (Apfelmädchen)

  5. Hallo Michael,
    hätte gerne mehr zu deinem Plan bezüglich des smartphone (iphone) gelesen. Wogegen willst du es ersetzen? Ich hatte ähnliche Gedanken, jetzt mache ich aber meine eigene Challenge und will herausfinden wie lange mein iphone 5s maximal hält. Habe schon eine Seite gefunden, über die man beim iphone kaputte Teile nachbestellen und selbst austauschen kann. Das finde ich sehr spannend. Derzeit finde ich großen Gefallen an dem Gedanken den Dingen zu einer maximalen Lebensdauer zu verhelfen. Auch dem Plastik. Habe z.B. an einigem Spielzeug meiner Tochter Reparaturen durchgeführt (Batterien ausgetauscht – Akkus geladen). Ja, es liegt sicher viel Plastikkram und anderes Zeug herum. Ich bekomme aber immer mehr Zweifel ob weggeben (wie schnell landet es beim anderen im Müll?) oder gleich selbst wegwerfen ein nachhaltiger Weg ist.
    Liebe Grüße, Marco

  6. Ich kaufe generell sehr bewusst ein und achte darauf, ob ich etwas unbedingt brauche oder einfach nur gerne haben will. Letzteres kommt echt selten vor (Nagellack ist wohl meine größte Schwäche^^)…
    Ich mag es, wenn ich weniger von allem habe und nutze meine Sachen seitdem sehr viel bewusster – und das dies auch noch den Geldbeutel schont ist ein netter Nebeneffekt 😉

  7. Laura

    Ich frage mich eher: Wo ist da die Herausforderung. Ich bin Studentin und leider oft knapp bei Kasse. Wenn ich mir angucke, wo mein ganzes Geld hingeht,kommt da auf Punkt Nummer 1: Essen. Gutes Essen. Punkt 2 sind dann wohl „Aktivitäten“( Kino, Restaurant, Sauna,…). Dann könnt ich noch Kosmetik dazurechnen und…. Dann wars dad auch schon. Was kauft ihr euch denn alle die ganze Zeit? Wenn das eine Auszeit ist, könnt ich ein halbes Jahr lang eine Auszeit machen? Anziehsachen kauft man doch saisonal.

    • Christine

      Kleidung kaufen die meisten eben nicht mehr saisonal, sondern das ganze Jahr über. Besonders großen Spaß macht Einkaufen dann, wenn genügend Geld auf dem Konto und der Frust über misslungene Sachen groß ist. Oft locken besondere Angebote Kunden in den Laden, so dass mehr Geld insgesamt ausgegeben wird.
      Besser ist es, gezielt einkaufen zu gehen und seinen Bestand mit zwei, drei passenden Teilen aufzustocken, wenn es gerade Angebote mit 20 Prozent Nachlass gibt. Das setzt voraus, dass man genau weiß, welche Teile man braucht und welche zu den anderen passen und dass man nicht mehr Geld ausgibt, als man hat.
      Man muss seine eigenen Schwächen kennen und sie dann gezielt austricksen. So reißt der ständige Kaffee unterwegs ein großes Loch in den Geldbeutel. Wenn man ihn sich einmal im Monat dagegen bewusst gönnt, verzichtet man den restlichen Monat problemlos darauf.
      Aber – wenn man über die Stränge geschlagen hat, muss man sich auch verzeihen können. Denn niemand ist perfekt.

  8. Martin

    Wenn ich das so lese und auch all die Berichte über andere Challenges, dann beschleicht mich das Gefühl, dass dies gewisse Ausprägungen sportlichen Charakters annimmt. Es sieht so aus, als müsste man sich und v.a. anderen etwas beweisen. Noch scheinen mir viele Minimalisten nicht angekommen zu sein. Es werden „Wettbewerbe“ ausgeschrieben und durchgeführt, wer jetzt noch der bessere Minimalist ist, wer sich wie noch steigern kann, wer noch asketischer lebt. Es macht für mich den Anschein, dass ohne das der Minimalismus keinen Wert habe. Nur das offensive Zeigen, auf was man verzichten kann, gebe dem Verzichten seinen Wert. Für was in aller Welt soll das gut sein? Sei ein Minimalist mit deinem Sein, oder lass es gut sein!

  9. Tanuschka

    Hallo Michael,

    ich mache mit. :o)

    Ich habe früher aber öfter Zeugs gekauft, das ich nicht gebraucht habe. Es hat mich auch nicht glücklicher gemacht. Der Kauf hatte was von „das gönne ich mir jetzt“. Ich habe kompensiert. Zu viel Arbeit, zu wenig Freizeit, Kaufen als Ausgleich und einige Freunde, die viel Wert auf Statussymbole legen. Jetzt bin ich mit meinem Leben sehr zufrieden und muss nichts mehr kompensieren. Anderer Job, andere Leute um mich herum, alle Ausgaben überprüft, meine Prioritäten im Leben herausgefunden und dankbar für das, was ich (erreicht) habe. Trotzdem habe ich Momente, in denen ich in alte Verhaltensmuster zurückfalle. Weil ich einfach schöne Dinge schön finde. Oder etwas total innovativ und kreativ ist. Ich denke, das ist auch OK so.

    @ Laura: Ich verstehe deinen Punkt. Minimalismus ist auch eher ein freiwilliger Verzicht. Vielleicht sollten wir uns in ein paar Jahren noch einmal unterhalten. Für mich ist Minimalismus vor allem ein bewusster Umgang mit (allgemeinen und meinen persönlichen) Ressourcen.

    @ Martin: Für mich ist Minimalismus kein sportlicher Wettkampf. Ob jemand 100, 300 oder wie viele Dinge auch immer zu Hause hat, ist mir egal. Hauptsache ist, dass ich mich in meinem Leben wohl fühle. Allerdings kann eine Challenge wie die von Michael helfen, sich auf eine spielerische Art und Weise selbst zu disziplinieren. Also warum nicht?

    Viel Spaß bei deiner Challenge, Michael!

    Viele Grüße

    Tanuschka

  10. Ich habe das auch schon oft ausprobiert. Eine Konsumauszeit ist ab und zu ganz gut, allerdings gehöre ich zu den Menschen, die meist sowieso nur das Notwendigste einkaufen. Von daher fällt es mir nicht schwer, die Kaufhäuser zu meiden oder einfach nur mal bummeln zu gehen. Gruß Melissa

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