Ihr kennt bestimmt noch alle den Werbespot einer großen Sparkasse, wo sich 2 Männer übertrumpfen. Mein Haus mein Auto meine Jacht. Aber wie viel davon braucht man wirklich? Es kommt mir immer so vor, wie das Imponiergehabe im Tierreich. Eine der häufigsten Fragen an Minimalisten ist wohl: „Wie ist die Reaktion der Menschen in deinem Umfeld auf deinen Minimalismus?“. Diese sind sehr unterschiedlich von „Du hast kein Auto?“ „Hast du denn überhaupt einen Führerschein?“ „Du musst sicher lange pendeln?“ „Du hast „nur“ 42qm und kein separates Schlafzimmer?“. Irgendwie ist in der Gesellschaft immer noch mehr haben gefordert und nicht das mehr Sein.
Die Gesellschaft, „hast du was, bist du was“, definiert sich über das Materielle und nicht darüber, was den Kern eines Menschen ausmacht. Es gibt da draußen so viele Menschen, die sich an Ihren besitzt, klammern, denen Ihr Laptop als Erweiterung der Selbstdarstellung dient.
Es macht mich traurig, dass Menschen sich nicht mehr als das begegnen, was sie sind, sondern was sie versuchen darzustellen.
Das letzte Hemd hat keine Taschen und deswegen sollten wir nicht versuchen krampfhaft an allem und jedem festzuhalten, sondern uns im Loslassen üben.
Natürlich brauchen wir einen gewissen Konsum um die Wirtschaft am Laufen zu halten, aber Konsum bedeutet an sich: Kauf und verbrauch von Gütern des privaten Ge und Verbrauchs. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, gehört zum Leben dazu.
Ich kann an der Stelle nur einmal wieder auf Haben oder Sein von Fromm verweisen.
Die Summe dessen, was mich ausmacht, kann man nicht erfassen, wenn man durch meine Wohnung geht, oder sieht, welche Bücher ich gelesen habe, mein sozial Media Profil durchsucht. Sondern nur in persönlichen Gesprächen und einander kennenlernen. Deswegen ist mein Fazit: Ich bin nicht, was ich besitze, sondern viel mehr.
Wie sieht dein Fazit aus?