Archiv von “2013

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Ich bin was ich Besitze? Nicht wirklich !

Ihr kennt bestimmt noch alle den Werbespot einer großen Sparkasse, wo sich 2 Männer übertrumpfen. Mein Haus mein Auto meine Jacht. Aber wie viel davon braucht man wirklich? Es kommt mir immer so vor, wie das Imponiergehabe im Tierreich. Eine der häufigsten Fragen an Minimalisten ist wohl: „Wie ist die Reaktion der Menschen in deinem Umfeld auf deinen Minimalismus?“.  Diese sind sehr unterschiedlich von „Du hast kein Auto?“ „Hast du denn überhaupt einen Führerschein?“ „Du musst sicher lange pendeln?“ „Du hast „nur“ 42qm und kein separates Schlafzimmer?“. Irgendwie ist in der Gesellschaft immer noch mehr haben gefordert und nicht das mehr Sein.

Die Gesellschaft, „hast du was, bist du was“, definiert sich über das Materielle und nicht darüber, was den Kern eines Menschen ausmacht. Es gibt da draußen so viele Menschen, die sich an Ihren besitzt, klammern, denen Ihr Laptop als Erweiterung der Selbstdarstellung dient.
Es macht mich traurig, dass Menschen sich nicht mehr als das begegnen, was sie sind, sondern was sie versuchen darzustellen.

Das letzte Hemd hat keine Taschen und deswegen sollten wir nicht versuchen krampfhaft an allem und jedem festzuhalten, sondern uns im Loslassen üben.
Natürlich brauchen wir einen gewissen Konsum um die Wirtschaft am Laufen zu halten, aber Konsum bedeutet an sich: Kauf und verbrauch von Gütern des privaten Ge und Verbrauchs. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, gehört zum Leben dazu.
Ich kann an der Stelle nur einmal wieder auf Haben oder Sein von Fromm verweisen.

Die Summe dessen, was mich ausmacht, kann man nicht erfassen, wenn man durch meine Wohnung geht, oder sieht, welche Bücher ich gelesen habe, mein sozial Media Profil durchsucht. Sondern nur in persönlichen Gesprächen und einander kennenlernen. Deswegen ist mein Fazit: Ich bin nicht, was ich besitze, sondern viel mehr.

Wie sieht dein Fazit aus?

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Wo und Wie fange ich bloß an?

Wie fange ich bloß an:

Oft fühlen wir uns bei einem Projekt, egal ob beruflich oder persönlich, in einer Zwickmühle. Bevor es überhaupt mit der praktischen Umsetzung losgeht, haben wir schon in unserem Kopf so viele Fragen, die uns daran hindern überhaupt tätig zu werden. Wenn man sich immer mit der Angst plagt, dass man etwas perfekt machen muss und im voraus schon jede Kleinigkeit planen will, verzettelt man sich so sehr in Details, dass man sprichwörtlich, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann.

Viele haben mir die Frage gestellt, wie man bloß mit dem Ausmisten anfangen soll. Im Keller, mit der Kleidung, bei den Büchern, Zimmer für Zimmer oder Produktgruppe für Produktgruppe.

Ich kann euch nur einen Rat geben. Fangt einfach an. Es gibt nichts Schlimmeres sich zu sehr den Kopf zu zerbrechen. Vielleicht gibt es einen guten Weg, der für 80% der Menschen gilt, aber genau für dich nicht. Wichtig ist auf dem Weg zu sein und sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Auch wenn ich nun knapp 2 Jahre über das Thema schreibe, habe ich festgestellt, dass es bei mir noch einige Dinge auszumisten gibt. Ich habe vor einiger Zeit das Buch Magic Cleaning gelesen und überlege nun, ob ich nicht auch die Kontoauszüge der letzten Jahre loswerden möchte. Ich muss einmal bei meinem Finanzamt nachfragen, ob es für die Belege reicht, diese elektronische zu besitzen. So gut, wie die Behörden vernetzt sind, sollte es eigentlich nicht mehr nötig sein, Zahlen auf tote Bäume zu drucken und diese auch zwangsweise zu zuschicken, falls man diese nicht innerhalb von 6 Wochen selbst abholt. Dass gleiche gilt für Gehaltsabrechnungen, Belege, Verträge.
Deswegen habe ich mit der neuen Kategorie 7 Tage 7 Teile, eine neue Herausforderung geschaffen, die mich auf meinem Weg wieder ein Stück weiter bringt.

Dran bleiben ist das Wichtigste überhaupt. Wenn Ihr einmal vom Weg abgekommen seid, dann korrigiert einfach euren Kurs und Ihr seid wieder auf der richtigen Spur.

Also mein Tipp: einfach Anfangen

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7 Tage 7 Teile – Woche 1

Ich habe mir schon gedacht, dass er erste Artikel dieser Art etwas schwieriger werden wird. Aber fangen wir erst einmal an.
Los geht es mit einigen Musikzeitschriften, die seit längerer Zeit darauf gewartet haben, dass ich Sie lese. Von der Groove über Spex bis hin zum DJ Mag. Ich bin öfter in die Verlegenheit gekommen mir eins dieser Magazine zu kaufen, weil ich das Cover, einen Leitartikel oder die enthaltene Cd interessant fand. Rückblickend muss ich sagen, dass ich aber die Zeitschriften, eher so gelesen habe, als wenn ich gerade beim Arzt gelangweilt das goldene Blatt oder den Gong durchblättere. In der Bahn schauen dann immer die Menschen einen an, als wenn man gerade Weltliteratur liest, oder das VdS Magazin, oder Spektrum der Wissenschaft. Deswegen konnte ich diese Dinge sehr leicht weggeben.
Als nächstes Californication Staffeln. Staffel 1 wurde bei iTunes gekauft, 2-4 auf physischem Datenträger und Staffel 5 vom Arbeitskollegen ausgeliehen. Ich bin auf dem aktuellen Stand und werde nicht alle Folgen bevor Staffel 6 kommt noch einmal sehen. Also weg damit.
Die nun folgenden Dinge sind virtuell oder online und deswegen haben Sie nicht mehr auf das Foto gepasst. Zum einen ist es mein Spotify premium Account. Ich möchte einfach mal wieder mehr Radio hören oder kostenlose Podcasts. Warum dann 10 Euro im Monat zahlen?
Dann kommt noch dazu mein Audible Account. Auch wieder 10 Euro im Monat, die ich mir schenken kann. Ich muss mir nun bald einmal einen Ausweis bei der Kölner Stadtbibliothek machen.
Werden wir noch virtueller: Ich habe mir in den letzten 2 Monaten in den Kopf gesetzt, mehr zu bloggen, über andere Themen, Qigong, Glück, Musik, vegane Ernährung. Ich habe mir Domains registriert, diese bis jetzt aber nicht genutzt. Das liegt zum einen daran, dass ich wenig Zeit hatte, zum anderen daran, dass diese Aspekte in der Form keine wirkliche Herzensangelegenheit sind. Das heißt, ich möchte nicht noch 4 weitere Blogs schreiben und am Ende nicht mehr wirklich leben oder jedes Projekt nur mit 25% Energie voran bringen.
www.finde-dein-glueck.de / auch mit ü sowie dj-minimal.de / und .com / vegan-für-nichtschwimmer und einfach-Qigong und diverses-blog.de sind gekündigt.

Meine 2 Accounts von ManageWP und Hootsuite habe ich gekündigt (zumindest die Premium Accounts für 7 / 8 Dollar im Monat). Ich wollte diese Dienste im Hinblick auf die neuen Domains einmal ausprobieren und muss sagen, für professionelle Social Media Manager die 8 Stunden den Tag nichts anderes machen wie zu bloggen und Social Media intensiv zu nutzen, um damit Geld zu verdienen, hervorragend. Für mich, zu viel.

Warum schieße ich bei solchen Ideen  eigentlich immer über das Ziel hinaus? (Kommt auf die to do Liste für die Introspektive am Wochenende.)
Fazit: 5 Zeitschriften 3 DVDs mehrere Domains 4 (teure Dienste)

Schaut doch auch mal bei http://malmini.de vorbei. Dort findet Ihr die gleiche Kategorie und noch viel Mehr. Ich habe mir dort einen Klassiker gesichert. Ich sage nur, der Übergang vom Ritterroman in die Neuzeit….

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7 Tage 7 Teile

In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken zu den challenges gemacht, die im Netz immer wieder auftauchen, bei denen Mitblogger im Netz zeigten, was sie am vorherigen Tag oder in der vorherigen Woche losgeworden sind.
Ich hatte bis jetzt immer eine gespaltene Meinung dazu, weil ich es ein Stück weit als falsch angesehen habe, diesen Prozess öffentlich zu machen. 
Auf der andern Seite habe ich gesehen, dass mich diese Beiträge angetrieben haben, wieder ein paar Dinge los zu werden.
Deswegen werde ich eine neue Kategorie einführen und 1mal in der Woche davon berichten, was ich los geworden bin. Mein Ziel ist es, jeden Tag 1 Ding los zu werden. Es geht mir auch darum zu verdeutlichen, warum ich diese Gegenstände so lange noch behalten habe und was ich mit Ihnen verbinde. Nur ein paar Fotos zu posten, wäre mir an dieser Stelle dann doch zu einfach.
Es hat ein bisschen den Charakter einer Wette unter Freunden. Wenn man zum Beispiel gemeinsam trainieren will und vorher ausmacht, derjenige, der kneift, seinem gegenüber 5 Euro zahlen muss, wird die fehlende Motivation automatisch kommen.
Außerdem hat es den tollen Effekt, dass man sich täglich mit seinem besitzt, auseinandersetzen muss.
Es gibt für mich kein Endziel, das ich zum Beispiel bis Ende des Jahres nur noch 200 Gegenstände haben muss. Diese Art an den Minimalismus heranzugehen mag ich übrigens nicht. Wenn am Ende 200 übrig bleiben ok. Wenn es 1000 sind, auch ok. Ich wurde bei Interviews immer wieder gefragt, wie viele Gegenstände ich besitze.
Mark Ritter hat in einem seiner letzten Podcasts etwas darüber gesagt und ich finde er hat recht damit. Wie wahrscheinlich ist es, auf eine gerade Zahl von 100 Gegenständen zu kommen? Wie zähle ich Socken, Besteck, Möbel, Vorräte wie Toilettenpapier oder Nudeln? 
Ich werde bestimmt nicht anfangen meine Gegenstände zu zählen, vielleicht kann ich ende des Jahres sagen, wie viele es im Zeitraum X weniger geworden sind. Ich müsste dann nur meine Einkäufe in der Zeit mit der Anzahl der losgelassenen Gegenstände verrechnen.
Wie sind eure Gedanken zu den Challanges? Habt Ihr auch so ein ambivalentes Verhältnis dazu?

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Minimalismus Bloggertreffen 2013

War das ein Wochenende. Mir fehlen jetzt noch fast die Worte und ich beginne mehr sprachlos, wie wortgewand diesen Text zu schreiben. Ich habe mich auf dieses Wochenende sehr gefreut, alle von letztem Jahr wieder zu sehen und noch so viele mehr. Es macht mich einfach nur glücklich, wie gut alles abgelaufen ist. Wir wollten ein Treffen haben, das von Gesprächen und dem Austausch der Menschen untereinander geprägt ist  und genau so ist es dann auch gekommen. Es ging schon Freitagabend in kleiner Runde los. Apfelmädchen und Sadfish waren die Ersten, die ich in Essen getroffen habe, danach Finn & Charlotte, Daniel, Jana und Thomas beim Abendessen.
Das Wetter war toll, wenn auch für meine Verhältnisse gefühlte 10 Grad zu warm. Samstag Vormittag war ich noch etwas aufgeregt, ob alle das Unperfekthaus finden und ob ich die neuen Gesichter zuordnen kann. Gott sei Dank kam, ich glaube von Daniel, die Idee mit den Namensetiketten.

Ich kann die Fülle der Gespräche und neuen Anstöße noch nicht ganz einordnen. Ich bin überwältigt davon, dass sich so viele tolle Menschen auf den Weg gemacht haben und die weite Anfahrt von Berlin, München, Hamburg und vielen anderen Städten auf sich genommen haben. Das nächste Mal werden wir das „Blogger“ aus dem Namen des Treffens streichen. Bei der Vorstellungsrunde am Nachmittag unten im Unperfekthaus haben einige gesagt, dass sie „nur“ Leser sein. Das Gegenteil ist der Fall. Ihr seid der Grund, warum wir schreiben, wir wollen euer Leben ein Stück mit unseren Texten bereichern und Ihr könnt euch nicht vorstellen, was es für ein tolles Gefühl ist euch gesehen zu haben und mit euch zu reden. Die Leser treten aus der Masse der Zahlen und den Blogkommentaren hervor und zeigen Ihr Gesicht.

Zu unserem Glück war der Rahmen im Unperfekthaus einfach grandios. Danke Daniel für die Idee, dies als zentralen Veranstaltungsrahmen zu nehmen. In den Gesprächen vor Ort haben mir fast alle gespiegelt, dass dies ideal für das Treffen war.  Währende ich diese Zeilen schreibe fühle ich mich gerade ein bisschen wie im Zuckerrausch. Euphorisch, glücklich und zufrieden.  Wir werden diese Tradition (alles, was man in Köln 3-mal gemacht hat, ist Tradition), fortsetzen.

Es war eine sehr entspannte Atmosphäre und die Offenheit mit der (eigentlich) wildfremde Menschen aufeinander zugegangen sind, hat mich sehr beeindruckt. Unser gemeinsames Thema hat Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen, Beziehungssituationen Altersstufen und Arbeitswelten zusammengebracht. Wir hatten eine Basis und dies hat gereicht, alle Unterschiede wegzufegen.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal Danke sagen.

Ihr seid großartig