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7 Tage 7 Teile

In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken zu den challenges gemacht, die im Netz immer wieder auftauchen, bei denen Mitblogger im Netz zeigten, was sie am vorherigen Tag oder in der vorherigen Woche losgeworden sind.
Ich hatte bis jetzt immer eine gespaltene Meinung dazu, weil ich es ein Stück weit als falsch angesehen habe, diesen Prozess öffentlich zu machen. 
Auf der andern Seite habe ich gesehen, dass mich diese Beiträge angetrieben haben, wieder ein paar Dinge los zu werden.
Deswegen werde ich eine neue Kategorie einführen und 1mal in der Woche davon berichten, was ich los geworden bin. Mein Ziel ist es, jeden Tag 1 Ding los zu werden. Es geht mir auch darum zu verdeutlichen, warum ich diese Gegenstände so lange noch behalten habe und was ich mit Ihnen verbinde. Nur ein paar Fotos zu posten, wäre mir an dieser Stelle dann doch zu einfach.
Es hat ein bisschen den Charakter einer Wette unter Freunden. Wenn man zum Beispiel gemeinsam trainieren will und vorher ausmacht, derjenige, der kneift, seinem gegenüber 5 Euro zahlen muss, wird die fehlende Motivation automatisch kommen.
Außerdem hat es den tollen Effekt, dass man sich täglich mit seinem besitzt, auseinandersetzen muss.
Es gibt für mich kein Endziel, das ich zum Beispiel bis Ende des Jahres nur noch 200 Gegenstände haben muss. Diese Art an den Minimalismus heranzugehen mag ich übrigens nicht. Wenn am Ende 200 übrig bleiben ok. Wenn es 1000 sind, auch ok. Ich wurde bei Interviews immer wieder gefragt, wie viele Gegenstände ich besitze.
Mark Ritter hat in einem seiner letzten Podcasts etwas darüber gesagt und ich finde er hat recht damit. Wie wahrscheinlich ist es, auf eine gerade Zahl von 100 Gegenständen zu kommen? Wie zähle ich Socken, Besteck, Möbel, Vorräte wie Toilettenpapier oder Nudeln? 
Ich werde bestimmt nicht anfangen meine Gegenstände zu zählen, vielleicht kann ich ende des Jahres sagen, wie viele es im Zeitraum X weniger geworden sind. Ich müsste dann nur meine Einkäufe in der Zeit mit der Anzahl der losgelassenen Gegenstände verrechnen.
Wie sind eure Gedanken zu den Challanges? Habt Ihr auch so ein ambivalentes Verhältnis dazu?

19 Kommentare

  1. Stefan

    Sich beim Minimalismus andauernd nur über die Gegenstände zu manifestieren, halte ich nicht für richtig. Viel mehr sollten doch neue Erfahrungen ins Leben kommen. Es gibt so viel auf dieser Welt zu entdecken und zu erleben. Mach doch lieber eine „Alles anders“ oder eine Vegan Challenge. So findest du am besten raus, was dir gefällt und was nicht und kannst so auf eine ausgewogenere Zukunft blicken.

    • Michaela

      Ich sehe das anders. Dinge loszuwerden ist erstmal die absolute Basis für Minimalismus. Und die meisten haben immer wieder Phasen in denen aussortiert und abgestoßen wird (und es kann so gut tun 😉 ). Das mit uns zu teilen finde ich eine schöne Sache, da es mich sicher auch noch mal inspiriert, was ggf. alles überflüssig (sein kann).

      Dinge zu zählen, das würde ich mir allerdings auch nicht antun. Ich finde das verkompliziert doch alles nur und die Dinge um uns sind doch eh immer im Fluss, einige kommen, einige gehen – je nach dem mal mehr mal weniger. Aber vielleicht sehe ich das auch nur so kompliziert an, weil ich eben mit Mann und zwei kleinen Jungs zusammenlebe und wir sicher DEUTLICH mehr Dinge haben, als andere Minimalisten.

      Und Michael hat uns doch schon so viele Beiträge geschenkt, in denen man sehr gut inspiriert wird, was Minimalismus noch alles bedeuten kann außer nur zu entrümpeln!

      Ich freue mich jedenfalls auf die folgenden Beiträge :-)!
      Viel Spaß beim Abstoßen!

    • Die Challenges folgen auch 😉 Taste mich an das Thema vegan gerade mit Milch Ersatz heran. Vielleicht wollte ich eine, was ich immer schon mal tun wollte, Liste führen und die Ergebnisse bloggen.

      Viele Dinge ändern sich zur Zeit und ich finde das alles wahnsinnig spannend.

  2. Besitz im Überblick behalten: ja, mit Kaufdatum und Preis und Marke (hat mir zuletzt beim Jeanskauf sehr geholfen).

    Besitz zählen: nein, da die Grenzen zwischen den Dingen eben fließend sind wie du es auch meinst, macht das kaum Sinn.

    Aufräumen, Ausmisten, Entsorgen, Verkaufen, Verschenken: immer gerne, und wenn man daran sogar Spaß hat, ist man wohl ein Minimalist.

    Gruß, Mark

  3. Für mich war das der interessanteste Block im Netz. Ich finde ihn leider nicht mehr. Eine Frau stellte jeden Tag eine Sache rein, die sie los wird und einen Kommentar dazu. Die Geschichten der Leser waren sehr unterstützend im Reduzieren der letzten Monate. Hat mich motiviert als ich keine Lust mehr hatte. Die Leute hatten ganze Häuser und Garagen voll. Die unmöglichsten Dinge wie Warnweste 🙂 Nun hab ich nur noch 1 Kiste zum Sortieren und 4 Shampoo-Flaschen, die ich verbrauchen will. Noch mehr Plastik raus. Mein Logo hab ich reduzieren lassen. Zahlt mir das jemand? Ziel erreicht. Die Wohnung ist schnell aufgeräumt. Ich kann eben mal nach HH ziehen, wenn ich Bock hab. Es fehlt noch so das neue Leben. Ich weiß noch nicht, was ich mache. Situationsbedingt. Hobbymäßig? Mal schauen. Ich hätte gerne einen wilden Garten mit Feuerstelle und kleiner Hütte für mich.

    • Wow. Das mit der Hütte und so hört sich großartig an!
      Das neue Leben? Was meinst du damit? Ich habe den Eindruck, dass sich das bei uns irgendwie parallel eingestellt hat. Also, das neue Leben. Es ist mehr ein Lebensgefühl. Es ist anders. Ich sehe Dinge ganz anders. Habe plötzlich das Gefühl mir über Sachen Gedanken machen zu können, zu denen ich sonst gar nciht komme. Weil Alltag und Konsumwelt mir die Zeit für diese Dinge rauben…. HalbMarathonTraining, MontessoriRecherche und -Umsetzung, Schreiben, Möbel upcyceln… Sowas eben.

  4. Hallo Pia,
    der Blog war’s leider nicht.

    @Michael
    Was ich immer schon mal tun wollte
    So gefällst du mir :), Michael.
    Gigantisch der Satz!

    Ich hab’s getan! Achtung, jetzt kommt was total unspektakuläres. Ich hab’s mich aber nie getraut. Hat ja alles Geld gekostet. Ich wollte schon immer die ca 300 Stifte, die sich hier in 15 Jahren angesammelt haben einfach wegschmeißen. Diddl, Diddlina, Galoppi., Fußballbleistifte, verklebte Kugelschreiber, die nie gehen. Ich hätte sie auch einer Grundschule spenden können. Hab leider nicht dran gedacht. Wir leben jetzt Diddl-frei. Ziel war an 3 Stellen in der Wohnung 5 Fineliner, 1 Bleistift, 1 Radiergummi und 1 Spitzer zu haben. Mehr brauchen wir nicht. Es ist eine Wohltat!

    Ich hoffe, ich schreibe irgendwann:
    Ich hab’s getan. Ich bin ans Meer gezogen. Das ist mein Ziel.
    Kind muss noch richtig ausziehen. Im Moment ist es nur nicht viel da. Jetzt wegziehen wäre voreilig. Das meinte ich mit situationsbedingt, Rage.

  5. Christina

    Hallo Michael,

    Ich freue mich schon auf deine ersten Gegenstände, die du losgeworden bist, es wird bestimmt interessant zu erfahren, warum du dich gerade für diese entschieden und sie zuvor behalten hast. Neugierig wäre ich auch noch darauf, warum du sie bekommen/gekauft hast, aber wenn dir das bei manchen Sachen vielleicht nicht mehr einfällt oder doch zu privat ist, ist das natürlich auch ok.

    Ich persönlich denke, das mit den 100 Dingen ist nur einer von vielen Ansätzen. In dem Beitrag von Welt der Wunder, durch den ich auch auf das Thema Minimalismus aufmerksam geworden bin, ging es auch um diese Anzahl an Besitzgegenständen, allerdings zählten die in einem Experiment Möbel und Lebensmittel nicht dazu. Ich denke für jeden sind andere Gegenstände wichtig und deshalb käme jeder beim zählen auf eine andere Zahl. Ich zähle nicht, bin ich ehrlich gesagt auch zu faul dazu. Mir geht es nur darum, mich wohl zu fühlen und das geht mit 181, 279 oder 428 Gegenstände bestimmt genau so gut, wie mit 100.

    Gruß Christina

  6. Robert

    was ich nicht ganz verstehe…langsam aber sicher müsstest du doch nur noch deine wichtigsten dinge besitzen? ich meine du bist doch nicht erst seit diesem monat dem minimalismus verfallen? dies soll keine kritik sein, aber es verwundert mich.
    oder bin ich einer der wenigen der von anfang an nicht sooo viel besass?!
    ich zähle mich seit ca 3 monaten zu den minimalisten, habe aber fast nix mehr was weg kann.

    • Hallo Robert

      Danke für deine ehrliche Meinung. Ich kann gut verstehen, dass du dies irritierend findest, für mich ist Minimalismus ein individueller Weg.Wie ich schon oft geschrieben habe, ist für mich die Anzahl der Teile die ich besitze nicht der springende Punkt beim Minimalismus, ich habe gemerkt dass ich nun doch gerne noch einige Dinge mehr reduzieren möchte. Ich finde es gut diesen Prozess transparent zu machen, weil mir die anderen Berichte im Netz einen guten Anstoß dazu gegeben haben.
      Es kann gut sein, dass du mit weniger Teilen in den Minimalismus gestartet bist und daher nicht mehr viel reduzieren musstest.
      Für mich ist wichtig das ich bei Neuanschaffungen genauer hin sehe und mein Kaufverhalten extrem geändert habe.
      Mir ist die Ebene die danach kommt im Moment wichtiger, genau das, was Martin in seinem Kommentar angesprochen hat. Das Leben.

      Vielleicht magst du einmal deine Erfahrungen der letzten 3 Monate als Gastbeitrag, hier auf dem Blog, veröffentlichen?

      Ich würde es als eine Bereicherung für die anderen Leser sehen.

      Viele Grüße – Michael

  7. Martin

    Danke Robert für deinen kleinen Einwand. Genau dieser Gedanke kam mir auch. Irgendwann ist doch das Weggeben bei jedem Minimalisten beendet und man sollte in diesem Bereich angekommen sein.
    Sicher gibt es hin un wieder was, das in der Wohnung landet, dass man aus einer Laune heraus gekauft hat oder geschenkt gekriegt hat. Aber dafür muss ich ja nicht einen Blog machen.
    Ich glaube Minimalismus ist etwas, das einen sehr beschäftigt in dem Moment, wenn man sich dafür entscheidet und es umsetzt. Aber dann sollte auch mal gut sein.
    Dann heisst es leben. Einfach leben ohne sich ständig Gedanken darüber zu machen, was jetzt noch muss, soll, sein sollte. „Gelassenheit“ nennt sich das wohl.
    Michael und alle anderen Minimalisten da draussen: lebt, verdammt nochmal lebt! Lasst fünf gerade sein. Macht euch nicht so einen wahnsinns Krampf und geniesst eure neu gewonnene Freiheit. Oder ist das Blogen, Nachgrübeln, Suchen, Finden, Verwerfen ebenso zur Sucht geworden wie für andere der Konsum?

    • Hallo Martin,

      Ich lebe. Jeden Tag.
      Das bloggen ist bestimmt keine Sucht geworden, mir geht es darum meine Geschichte zu erzählen, meine Sicht, meine Gedanken und anderen Menschen Anstöße zu geben.
      Ich nehmen mich an dem Punkt als Person nicht wichtig und wollte mich auch zur keiner Zeit in den Mittelpunkt stellen.
      Meine Beiträge schwanken von der Häufigkeit her und das hat den Grund, dass ich nichts schreibe, wenn mir nichts einfällt, oder es nichts zu berichten gibt
      Auf welcher Ebene stehst du gerade, welche Anstöße haben dir auf meinem Blog gefallen, magst du vielleicht den Punkt mit dem Leben in einen Artikel fassen und mit anderen Teilen?

      Viele Grüße
      Michael

  8. Nicht jedes System, das ich mir ausdenke bewährt sich. Meine Erfahrung. Küche, Bad und Kleiderschrank. Wunderbar! Da hab ich alles griffbereit und vermisse nichts. Aber wie optimiere ich mein Büro und reduziere meinen Laptop? Da bin ich jetzt zum 3. mal dran. Ich habe verstanden: Die Infoflut, die medial auf mich wirkt, kann ich nicht organisieren. Also: minimieren. Es geht mir nicht um die Gegenstände. Sondern um’s Kaizen. Den Arbeitsprozess optimieren. Einfacher arbeiten und beste Ergebnisse. Versteht das jemand? Unterordner im Computer bringen nur Chaos. Also: wieder aufgelöst. Minimieren ist ein ständiger Prozess. Einmal optimiert und das hält dann Jahre, funktioniert bei mir nicht. Noch nicht. Vielleicht fehlt mir dazu die innere Struktur, wenigstens wenn es um Unterlagen geht.

  9. Ronnie

    Minimalist zu sein oder Minimalismus zu leben, hängt ja nicht nur mit den Gegenständen zusammen, die man besitzt. Ich z.B. habe vor ca. 1 1/2 Stunden einen Beitrag auf 3Sat gesehen, in dem Michael und sein Blog vorgestellt worden sind. Gleich mein Smartphone gezückt und den Blog den Feeds hinzugefügt. Stellt sich nun die Frage, ob man sich nur Minimalist schimpfen darf, wenn man keinen Fernseher (da eh immer nur Schrott kommt?!) und kein Smartphone besitzt. Ich denke kaum. Finde es eher wichtiger, dass man sich Gedanken darum macht, wie man diese Hilfsmittel in seinen Minimalistenalltag integriert. Denn ein Smartphone ist ja nicht nur für Facebook da, sondern mir erleichtert es den Alltag ungemein. Durch das Teil kann ich nun z.B. Artikel aus verschiedenen Zeitungen unterwegs lesen, oder aber bestimmte Blogs etc. Besitze somit weder ein Abonnement für eine Tageszeitung, noch eine TV-Zeitung. Oder der TV wird anders genutzt. Was interessiert mich? Habe ich dann grad Zeit, es zu schauen. Wenn nicht, wird es aufgezeichnet. Wie auch immer, ich lebe befreiter, seit ich ein Smartphone besitze, von anderen höre ich jedoch, dass sie vor ihrem Smartphonebesitz wesentlich entspannter gelebt haben. Somit ist doch der Minimalismus auch sehr individuell zu sehen und kann nicht pauschalisiert werden. Und Michael scheint mir glücklich damit, gerade seine Zeit in den Blog zu investieren. Er ist ein Teil seines Lebens sowie er auch ein Teil meines sein wird, wenn als Leser nicht ganz so sehr wie für ihn als Schreiber. Somit sehe ich es auch so, insofern jemand nicht dabei jammert, etwas zu tun, ist es ein Stück seinen selbstbestimmten Lebens. Ich zumindest würde es spannend finden, wenn Michael die Gegenstände oder aber auch unliebsame Gewohnheiten, die sein Leben verlassen, in seinem Blog veröffentlicht. Denn es geht wohl jedem ein Stück so, dass man über seine Dinge nachdenkt, wenn andere sie einem konkret vor Augen führen.

  10. Stück für Stück ergründe ich gerade die Sinnhaftigkeit des Minimalismus. Und bin im Selbstversuch darauf gestoßen, dass eine Reduzierung der Dinge zu mehr Zeit und mehr Geld führt. Man stelle sich nur mal vor, keine Fernseher mehr und schon 300 – 500€ nicht ausgegeben, keinen Kabelanschluss bezahlen und 3 Stunden zusätzliche Zeit erhalten. Kein Auto= 10000 – 30000€ nicht ausgegeben, keine Versicherung, keine Reparatur, keine Steuer, kein Benzin, keine Staus und teure Strafzettel oder Tiefgaragen. Wenn man dafür mit dem Rad fährt, kann man seine Umwelt geniessen, sieht Dinge, die wir vorher nicht bemerkt haben und nimmt Tempo raus. Ausserdem wird man durch ein Radio nicht permanent genervt, sondern lauscht mal seiner Umgebung und hängt schönen Gedanken nach. Die Konzentration hat sich bei mir mehr auf das bewusste Erleben der wenigen Dinge gelegt. Ich geniesse es, Zeit für Menschen und Gespräche zu haben. Ich koche und esse bewusster, ich gehe mit Lebensmitteln und Trinkwasser sorgsamer um, ich pflege meine wenigen Dinge und kaufe nach Möglichkeit nur beste Qualität. Ich denke länger drüber nach, welche Dinge ich erwerbe und ob ich es nicht anders lösen kann, oder ob überhaupt ein Problem vorherrscht, das nur mit diesen Produkt gelöst werden kann. Ich halte mir Konsumwerbung fern, soweit es geht. Wollte auch mal mein Mobiltelefon abschaffen, aber das habe ich noch nicht geschafft. Wobei, wenn man jemanden mal wieder einen Brief schreibt, wird dieser wohl überrascht sein und denken, es wäre jemand gestorben. Fazit: Minimalismus fängt mit Reduzierung der Dinge aufs Wesentliche an und endet in einem ausgemisteten Geist mit einfacher klarer Struktur…

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