Das Entrümpeln hängt so eng mit dem Minimalismus zusammen wie der Fotograf und seine Kamera. Es ist schon in vielen Artikeln und Büchern darüber geschrieben worden, deswegen möchte ich hier nicht mit „wie man sein Zimmer entrümpelt“ Tipps um die Ecke kommen, ich will die Frage stellen, warum?
Jedes Ding was wir besitzen ist bewusst oder unbewusst mit unserer Aufmerksamkeit verbunden. Wir wissen immer, wie viel wir haben, wie viele paar Schuhe, wie viele Kabel in einer Schublade oder wie viele Kisten in unserem Keller wir besitzen.
Diese Dinge haften an uns wie das Haus einer Schnecke und machen uns träge.
Wir wollen durch den Minimalismus eine Befreiung herbeiführen, das Gefühl von Freiheit, Leichtigkeit ist in unserer heutigen Zeit nicht mehr weit verbreitet, viele sind getrieben, können nicht abschalten und ihre Freiheit liegt in einem Glas Wein, in 40 TV Programmen, dem Auto, den Wahlmöglichkeiten in Ihrem Kleiderschrank.
Aber das ist alles keine echte Freiheit.
Viele Assoziieren das Entrümpeln als aller Erstes mit dem Aufräumen, Sortieren, und loswerden von Dingen, Gegenständen also materiellem.
Natürlich ist es ein tolles Gefühl wenn man nach einer Zeit des konsequentem aussortieren, eine sehr aufgeräumte Wohnung hat mit dem nötigsten, was man braucht, dies spendet Kraft, lässt die Aufmerksamkeit weniger abschweifen und gibt uns die Freiheit Dinge zu tun, die wir vorher liegen gelassen haben.
Wenn man weiter auf seinem Weg geht, stellt man aber fest, dass man an vielen anderen Stellen auch entrümpeln kann.
Der Geist schweift oft ab, das liegt in seiner Natur, aber es gibt viele Wege wie wir lernen können ihn zur Ruhe zu bringen. Das kann durch autogenes Training oder Meditation passieren, aber auch durch eine bewusste Tasse Tee. Wenn wir uns die Zeit nehmen, das was wir gerade tun voll und ganz in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit zu rücken, gibt uns das auf der anderen Seite die volle Freiheit alles andere loszulassen.
Die Anzahl sozialer Beziehungen zu anderen nehmen durch Twitter, Facebook & Co in einer Art zu, wie sie noch vor 10 Jahren unmöglich gewesen waren. War da unser bevorzugter Kontaktweg das Telefon, vielleicht das Handy und am PC die E-Mail oder ein instant Messenger wie ICQ, haben wir nun durch das Smartphone und die social networks permanent die Möglichkeit mit allen möglichen Menschen zu kommunizieren, oder an den geteilten Aktivitäten und Gedanken anderer teilzuhaben.
Wir sollten überprüfen ob wir wirklich allem und jedem Folgen sollten oder uns hier selektiv einschränken, sonst wird social media zum neuen Fernsehn, wo wir stundenlang Dinge konsumieren, deren Gehalt wir nicht nachfragen.
Was möchtet Ihr in nächster Zeit angehen und in welcher Weise?